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Die Reformschritte greifen zu kurz

Die Strompreise für Haushalte sind in den letzten 10 Jahren stark gestiegen.Mit der Novelle des EEG macht die Regierung zwar einen Schritt in die richtige Richtung. Zu einer zukunftsfähigen und finanziell tragbaren Energiewende bleibt es dennoch ein weiter Weg –Mut zu deutlich mehr Wettbewerb und Europa würde helfen.

Die bisherige Subventionierungspraxis durch das EEG kostet die Verbraucher in diesem Jahr voraussichtlich rund 19,4 Milliarden Euro – fast vier Mal so viel wie noch 2008. Die Differenz zwischen dem tatsächlichen Wert des Stroms und der Einspeisevergütung, die der Staat EEG-Stromanbietern garantiert, ist dramatisch gestiegen.

Mit solchen Auswüchsen kann nur Schluss sein, wenn die Bundesregierung von der starren Subventionierung Abstand nimmt. An ihre Stelle muss mehr Wettbewerb um Effizienz und innovative Lösungen treten. Die geplanten Neuregelungen reichen dafür nicht: So will der Staat die Erneuerbaren künftig zwar mit einer sogenannten gleitenden Marktprämie fördern. Doch diese gleicht die Marktpreisschwankungen fast vollständig aus, indem sie weitestgehend der Differenz zwischen Einspeisevergütung und Marktpreis entspricht.

Der Anreiz, Strom dann einzuspeisen, wenn er wertvoll und knapp ist, ließe sich besser mit einem Zuschlag auf den Marktpreis erreichen: Je besser das Angebot auf die Nachfrage ausgerichtet wird, je höher die Prämie. Der Zugang zu dieser Art Förderung sollte versteigert werden – wer den geringsten Prozentsatz auf das Marktergebnis verlangt, bekommt den Zuschlag.

Was in den EEG-Reformplänen immer noch unter den Tisch fällt, sind die Chancen der europäischen Arbeitsteilung. Das EEG verhindert mit seiner Fokussierung auf Deutschland die europaweite Suche nach geeigneten Standorten für EEG-Kraftwerke. Stattdessen sollte die Förderung der Erneuerbaren künftig auf europäischer Ebene organisiert werden.


Eine ausführliche Analsyse finden Sie im IW Policy Paper “EEG 2.0 – Ein zweiter Schritt muss folgen”