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5 vor 10: Zuwanderung, Euro, Griechenland, Shiller, China

In den Linktipps wird heute mit einem alten Mythos aufgeräumt: Zuwanderer nehmen Einheimischen keine Arbeitplätze weg - sie schaffen hingegen neue Jobs. Weitere Themen: die Rolle der EZB in der Eurokrise, Griechenlands letzte Barreserven, die Prognosen eines Crash-Propheten und die steigende Angst vor Chinas Macht.

1. Einwanderer nehmen keine Arbeitsplätze weg
(nytimes.com, Adam Davidson, englisch)
In den USA sprechen sich Ökonomen beinahe unisono dafür aus, die Grenzen zu öffnen und mehr Immigranten ins Land zu lassen. Dennoch wird das nicht gemacht. Die Skepsis vor Zuwanderung liegt laut Adam Davidson vor allem an der Angst, die Migranten könnten einheimischen Arbeitern die Jobs wegnehmen. Er erklärt anschaulich, weshalb das ein Trugschluss ist.

2. Wie die EZB die Eurozone rettete
(voxeu.org, Ana-Maria Fuertes, Elena Kalotychou und Orkun Saka, englisch)
Es war der Sommer des Jahres 2012 als Mario Draghi die historischen Worte sprach: Als EZB-Präsident wolle er den Euro retten – “whatever it takes” – also: um jeden Preis. In dieser Ankündigung sehen Londoner Ökonomen rückblickend eine entscheidende Maßnahme gegen heftige finanzielle Turbulenzen. Sie mahnen jedoch zu Reformen, um die Gemeinschaftswährung von Grund auf stabiler zu machen.

3. Von Montag an muss Athen seine Konten überziehen
(faz.net, Tobias Piller, Johannes Pennekamp und Hendrik Kafsack)
1,5 Milliarden Euro musste die Regierung in Athen an den Internationalen Währungsfonds überweisen. 1,7 Milliarden werden zum Monatsende für die Renten und Beamtengehälter fällig. Damit sind die Reserven der griechischen Staatskasse aufgezehrt. Nun muss sich die Regierung von Ministerpräsident Tsipras bei den Rentenfonds und Staatsunternehmen bedienen.

4. Die Halbwahrheit der effizienten Märkte
(qz.com, Matt Philipps, englisch)
Robert Shiller hat einen Nobelpreis gewonnen, indem er modellierte, weshalb Finanzmärkte weit weniger effizienz und rational sind als lange Zeit angenommen. Bekannt wurde Shiller aber auch, weil er gleich zwei bedeutende Krisen zielsicher vorhersagen konnte. In seinem neuen Buch verzichtet er jedoch auf Crash-Ankündigungen – und erklärt im Interview, woran das liegt.

5. Zu viel Wirbel um Chinas neue Bank
(zeit.de, Peter Wolff)
Chinas neue Entwicklungsbank AIIB weckt im Westen die Sorge vor einem schleichenden Machtverlust. Experten halten die Aufregung jedoch für übertrieben. “Die Gründung der AIIB lässt sich als Signal für das Ende der US-amerikanischen Hegemonie im internationalen System der Entwicklungsbanken interpretieren”, schreibt Peter Wolff vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik. “Oder, etwas weniger dramatisch, einfach als einen Schritt hin zu seiner Normalisierung.”


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