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5 vor 10: Zinsen, Schäuble, Griechenland, Rosinen, Restaurants

Wie stark profitiert der Bundeshaushalt von den Mini-Zinsen? Die Antwort darauf gibt es heute in den Linktipps. Außerdem geht es um Wolfgang Schäubles angebliche Frustration mit Griechenland, die Frage, wie Athens Staatsbankrott ablaufen würde, und die merkwürdige Rosinen-Politik der USA. Ein weiteres Thema: Warum Restaurantgäste in Amerika nun für Reservierungen bezahlen sollen.


1. Bund spart fast 100 Milliarden Euro Zinsen
(welt.de, Martin Greive)
Für Deutschland gibt es auch gute Seiten der Finanz- und Eurokrise, die seit 2008 Europas Wirtschaft belastet. Denn der Bund kann als Konsequenz sehr günstig Schulden machen. Weil viele Investoren deutsche Staatsanleihen als sicheren Hafen betrachten und die EZB die Leitzinsen niedrig hält, sinken die Zinskosten für die Bundesregierung erheblich. Sie konnte dadurch fast 100 Milliarden Euro sparen.

2. Herr Schäuble und seine Gefühlsversteher
(neuewirtschaftswunder.de, Thomas Fricke)
Wenn Medien hierzulande über die griechische Staatsschuldenkrise und die Haltung der Bundesregierung berichten, dann tun sie das oft ziemlich gefühlsbetont. Schäuble sei am Verzweifeln, die Mitarbeiter aus dem Bundesfinanzministerium seien von der Position ihrer griechischen Kollegen “frustriert”. Thomas Fricke sieht diese Darstellungen kritisch. Er glaubt, dass auch mit den Gefühlen in der Griechenland-Krise Politik gemacht wird.

3. Könnte Griechenland trotz Zahlungsausfall in der Eurozone bleiben?
(openeurope.org.uk, Raoul Ruparel, englisch)
Derzeit kratzt die griechische Regierung Geld aus den hintersten Ecken des Staatshaushaltes zusammen, um die Verpflichtungen bei ihren Gläubigern zu erfüllen. Denn bereits eine einzige verpasste Ratenzahlung könnte für das Land eine gefährliche Abwärtsspirale einläuten, an deren Ende der “Grexit” stünde. Im Ernstfall würde wohl die Europäische Zentralbank entscheiden, ob Griechenland gehen muss.

4. Bauer kämpft um seine Rosinen
(mashable.com, englisch)
Marvin Horne schuldet der amerikanischen Regierung nicht nur mehrere hunderttausend Dollar an Strafzahlungen, sondern auch 450 Tonnen Rosinen. Der Grund: Horne weigert sich, an einem umstrittenen Regierungsprogramm teilzunehmen, das für stabile Preise auf dem Rosinenmarkt sorgen soll. Der Staatseingriff, den es seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gibt, geht mit Enteignung der Bauern einher. Horne will sich das nicht gefallen lassen und klagt vor dem obersten US-Gericht. Die Chancen, dass er seine Rosinen behalten darf, stehen gut.

5. Bezahlen für den Restaurant-Eintritt
(theatlantic.com, Tim Harford, englisch)
Amerikanische Gourmets müssen oft wochenlang warten, um in angesagten neuen Restaurants einen Tisch zu ergattern. Doch obwohl die Reservierungen so begehrt sind, werden sie kostenlos vergeben. Ökonomen wundern sich darüber, Start-up-Gründer machen damit ein Geschäft: Mehrere Apps bieten einen Marktplatz für Restaurantsreservierungen – stoßen damit vielerorts aber auch auf Unverständnis.

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