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5 vor 10: Subventionen, Solarenergie, Ungleichheit, Ökonomie, Währungskrieg

Heute geht es den Linktipps um schädliche Energiesubventionen und Strom aus der marokkanischen Wüste, die Gefahr eines weltweiten Währungskrieges, die Wahrnehmung von Ungleichheit und vermeintlichen Stillstand in der Ökonomie.

1. Energiesubventionen am Pranger
(faz.net, Winand von Petersdorff)
Der Internationale Währungsfonds kritisiert die hohen Energiesubventionen vieler Staaten. Die dafür ausgegebenen Mittel seien insgesamt höher, als für Gesundheit ausgegeben wird. Dabei fördern die Subventionen in der Regel fossile Energie wie Öl und Gas. Würde die Förderung gestrichen, könnten die Emission von Treibhausgasen um 17 Prozent sinken.

2. Und der Strom aus der Wüste kommt doch!
(zeit.de, Rolf Obertreis)
Das Projekt Desertec, mit dem Strom aus Nordafrika nach Europa exportiert werden sollte, ist gescheitert. Strom aus der Wüste gibt es trotzdem bald. Auch er wird mit gigantischen Solarkraftwerken gewonnen, allerdings bleibt die Energie in Marokko. Viele deutsche Firmen haben aber an dem Vorzeigeprojekt mitgearbeitet.

3. Ist Ungleichheit nur eine Frage der Wahrnehmung?
(blog.tagesanzeiger.ch, Tobias Straumann)
Unter den Sozialwissenschaftlern herrscht großer Konsens darüber, dass ein zu großes Maß an Ungleichheit der Demokratie schadet. Ein neues Paper stellt diese These jedoch nun in Frage: Entscheidend sei vielmehr, wie groß die Bevölkerung die Ungleichheit wahrnehme – wobei die Bürger mit ihren Schätzungen oft weit daneben liegen. Die Studie hat allerdings einen Schwachpunkt: Das Einkommensniveau eines Landes blendet sie vollkommen aus.

4. Die Weltwirtschaftskrise – eine Krise des ökonomischen Denkens
(neuewirschaftswunder.de, Jay Pocklington)
Die Ökonomie scheine nur wenige Lehren aus der Finainzkrise gezogen zu haben, findet Jay Pocklington, der für das von George Soros ins Leben gerufene Institute of New Economic Thinking arbeitet. “In Scheuklappenmanier werden Teile der sozio-ökonomischen Realität ausgeblendet und stur die wissenschaftliche Forschungsstruktur beibehalten”, schreibt er. Das neoklassische Standardmodell sei zwar sicherlich nicht falsch. Problematisch sei aber, dass es auf alle ökonomischen Fragestellungen angewendet werde und keinen Raum für Alternativen lasse.

5. Warnung vor dem Währungskrieg
(handelsblatt.com, Frank Wiebe)
Der indische Notenbank-Chef Raghuram Rajan befürchtet einen weltweiten Währungskrieg. Die Situation erinnert ihn bereits an die 20er- und 30er-Jahre, in denen sich große Wirtschaftsnationen in eine Abwertungsspirale stürzten. “Wenn man einmal darin steckt, ist es schwer wieder herauszukommen, und wir stecken schon viel zu lange darin”, befürchtet Rajan.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

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