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5 vor 10: Mindestlohn, Homosexualität, Nash, Geld, Griechenland

Heute in den Linktipps: Das große Mindestlohn-Experiment in den USA, die Wirtschaftskraft toleranter und offener Gesellschaften, das Vermächtnis von John Nash und Verrücktheiten über das Geld. Außerdem geht es um die Frage, ob Griechenland auch als bankrotter Staat in der Eurozone bleiben könnte.


1. Ein Ende der Mindestlohndebatte?
(bloombergview.com, Noah Smith, englisch)
Sozialpolitiker wollen mit dem Mindestlohn Geringverdiener unterstützen, Anhänger freier Märkte sehen in dem Instrument aber eher eine Gefahr: Die Lohnuntergrenze koste Jobs und schade so den wirtschaftlich Schwachen. Ökonomen in Amerika bekommen nun eine hervorragende Chance herauszufinden, welche Seite Recht hat. In Städten wie Los Angeles, Seattle und San Francisco kommt der 15-Dollar-Mindestlohn. Welche Wirkung er haben wird, kann schon bald im Vergleich mit anderen US-Metropolen festgestellt werden.

2. Offen für Wachstum
(zeit.de, Axel Hansen)
Die Bundesregierung hat in dieser Woche weitere Schritte unternommen, die homosexuelle und heterosexuelle Paare zunehmend gleichstellen sollen. Diese Maßnahmen sind nicht nur für die Betroffenen von Bedeutung. Wirtschaftswissenschaftler haben in mehreren Studien einen eindeutigen Zusammenhang festgestellt: Je offener eine Gesellschaft für Schwule und Lesben ist, umso dynamischer entwickelt sich die Wirtschaft.

3. Die Ökonomie des John Nash
(voxeu.org, Kevin Bryan, englisch)
Der in dieser Woche gestorbene Nobelpreisträger John Nash dürfte so gut wie jedem Wirtschaftsstudenten ein Begriff sein. Sein Beitrag zur Spieltheorie prägt die Wissenschaft bis heute. Dabei war Nash eigentlich gar kein Ökonom, sondern ein Mathematiker. Während seines Studiums belegte er nur einen einzigen Ökonomie-Kurs. Seinen enormen Einfluss auf die Volkswirtschaftslehre erreichte er mit nur zwei kurzen Aufsätzen.

4. Warum Papiergeld überbewertet ist
(rottmeyer.de, Frank Meyer)
Frank Meyer macht sich grundsätzliche Gedanken über das, was so viele Menschen antreibt – Geld. Er hält es für eine verrückte Sache. “Vor allem ist es nicht das, wofür es gehalten wird: Wertvoll.” Geld habe nämlich keinen Wert, jedoch einen Preis. Der Unterschied allerdings sei vielen nicht klar. Auch dass mehr Geld nicht unbedingt reicher mache: “In den letzten Jahren sind die weltweiten Geldmengen ständig gewachsen”, schreibt Meyer: “Sind wir dadurch wohlhabender geworden?”

5. Staatsbankrott, aber ohne Grexit?
(ef-magazin.de, Gérard Bökenkamp)
Griechenland rückt der Zahlungsunfähigkeit immer näher. Die Milliardensummen, die die Regierung in Athen in diesem Jahr für die Rückzahlung von Krediten noch aufzubringen hat, kann sie aus eigener Kraft nicht stemmen. Hilfen von den europäischen Partnern wird es aber nur unter harten Auflagen geben. Doch selbst wenn sich die beiden Seiten nicht einigen können, bedeutet das nicht zwangsläufig den Euro-Austritt Griechenlands. Eine Zahlungsunfähigkeit innerhalb der Eurozone erscheint plausibler.

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