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5 vor 10: EZB, Gentrifizierung, Digitalisierung, Energiewende, Myanmar

Heute in den Linktipps: Warum der Europäische Gerichtshof ein politisches Urteil zur EZB gefällt hat, Gentrifizierung differenziert betrachtet werden sollte und der digitale Wandel vielleicht doch nicht so viel verändert. Außerdem: Wachstum und CO²-Emissionen koppeln sich langsam voneinander ab und deutsche Unternehmen bauen Myanmar auf.


1. Ein Freibrief für die EZB
(faz.net, Philip Plickert)
Der Europäische Gerichtshof hat der EZB für den Aufkauf von Staatsanleihen quasi einen Freibrief ausgestellt. FAZ-Redakteur Philip Plickert hält die Entscheidung für ein politisches Urteil. Sinn des Programmes sei es, die Zinsen für die überschuldeten Staaten zu drücken. Das Risiko dafür trage der Steuerzahler, weil die Haftung in der Eurozone entgegen alle Versprechen vergemeinschaftet werde.

2. Warum wir Gentrifizierung nicht verteufeln sollten
(washingtonpost.com, Emily Badger)
Gentrifizierung klingt gar nicht gut: Da werden arme Menschen aus ihren Wohnungen vertrieben, weil ein Viertel immer teurer werde, heißt es. Emily Badger plädiert für eine differenziertere Betrachtung: Was wäre denn die Alternative? Prinzipiell sei es doch gut, wenn in ein Viertel investiert werde – und damit auch Jobs entstehen. Blieben Investoren fern, würde das Viertel nur noch weiter abwerten. Dabei seien die wachsenden Unterschiede zwischen Wohnvierteln das viel größere gesellschaftliche Problem.

3. Warum die Tech-Optimisten falsch liegen
(foreignaffairs.com, Martin Wolf, englisch)
Der bekannte Wirtschaftsjournalist Martin Wolf bremst die Aufregung um den digitalen Wandel. Frühere technische Neuerungen hätten weit größere Umbrüche gebracht, beispielsweise die Dampfmaschine oder der Verbrennungsmotor. Doch sich selbst steuernde Fahrzeuge dürften nicht so revolutionäre Auswirkungen haben wie die ersten Auto selbst. Genauso falsch liegen seiner Meinung nach aber auch Schwarzmaler, welche nur Übel in der neuen Technologie sehen. Die Gesellschaft könne Wege finden, mit dem technischen Wandel umzugehen – mittlerweile seien die Menschen schließlich darin geübt.

4. Die Erneuerbaren stehen vor dem endgültigen Druchbruch
(qz.com, Cassie Werbe, englisch)
Die Hälfte des pro Jahr zusätzlich generierten Stroms stammt bereits aus Erneuerbaren Energien, berichtet die Internationale Energie-Agentur IEA. Besonders China treibt den Ausbau massiv voran. Sollte diese Rate beibehalten werden wird bereits 2030 die Hälfte des Stroms aus Erneuerbaren Energie stammen. Wie die IEA weiter mitteilt, schwächelt mittlerweile sogar die Korrelation zwischen Wachstum und CO²-Emissionen.

5. Wie deutsche Mittelständler Myanmar aufbauen
(handelsblatt.com, Philipp Mattheis)
Der Strom fällt manchmal über Tage aus, die Infrastruktur ist kaum ausgebaut und die Behörden sind unberechenbar. Dennoch versuchen Unternehmer das sich öffnende Myanmar aufzubauen. Philipp Mattheis berichtet von ihren großen Schwierigkeiten unter denen sie trotzdem kleine Erfolge feiern können.

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