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5 vor 10: Griechenland, EU-Parlament, Schuldenschnitt, China, Mindestlohn

Heute in den Linktipps: Welche Auswege es aus dem Schuldenstreit mit Griechenland noch gibt, weshalb ein ehemaliger Premierminister auf Alexis Tsipras wütend ist und was renommierte Ökonomen von Angela Merkel fordern. Außerdem: Was bedeutet Chinas Börsencrash für den Rest der Welt? Und was hat der Mindestlohn mit dem langsamen Aus der Spreewaldgurke zu tun?


1. So retten wir die Griechen
(blog.zeit.de, Mark Schieritz)
Der Schuldenstreit mit Griechenland erscheint nach all den Monaten und Jahren des Verhandelns verfahren und kaum noch lösbar. Mark Schieritz versucht, das Problem mit etwas Distanz zu betrachten und verschafft sich so einen Überblick über Maßnahmen, die jetzt wirklich wichtig sind. Eine davon: “Ohne Eigenverantwortung kann ein Megagemeinwesen wie die Währungsunion nicht funktionieren. Deshalb muss das Prinzip gelten, dass die Bürger eines Landes die Verantwortung für die Misswirtschaft ihrer Regierung übernehmen”, schreibt er. “Die Griechen werden derzeit aber nicht nur für die Fehler der Vergangenheit bestraft, man konfisziert sogar ihre Sparkonten. Das kann nicht angehen.”

2. “Ich bin wütend, Herr Tsipras!”
(youtube.com, Guy Verhofstadt)
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hält die Europäische Union derzeit in Atem. Am Mittwoch stellte er sich erstmals im EU-Parlament den Abgeordneten der Mitgliedsstaaten. Die deutlichsten Worte in Richtung des griechischen Regierungschefs fand der frühere Premierminister Belgiens, Guy Verhofstadt. In einer emotionalen Rede forderte er von Tsipras, nicht immer nur Reformen anzukündigen, sondern sie auch konkret umzusetzen. Aber auch von den europäischen Institutionen forderte er Zugeständnisse.

3. Die Austerität hat versagt
(thenation.com, Thomas Piketty, englisch)
Mit seinem Buch “Das Kapital im 21. Jahrhundert” hat der französische Ökonom Thomas Piketty in Fachkreisen weltweit Bekanntheit erlangt. Nun fordert er in der Griechenlandkrise in einem offenen Brief mit vier anderen renommierten Wirtschaftswissenschaftlern von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Kehrtwende: Die Politik der Austerität habe versagt und die Lage des Patienten nur verschlimmert. Stattdessen sei nun ein Schuldenschnitt für Athen gefragt.

4. Was Chinas Börsencrash für den Rest der Welt bedeutet
(qz.com, Heather Timmons und Gywynn Guilford, englisch)
Chinas Aktienboom ist zweifellos erst einmal vorbei: Seit dem Höhepunkt Mitte Juni haben Investoren mehr als drei Billionen US-Dollar verloren. Der Ausverkauf an den Börsen trifft zwar zunächst hauptsächlich einheimische Geldgeber. Aber es gibt gute Gründe, weshalb die Folgen des Crashs auch außerhalb der Volksrepublik zu spüren sein werden – zum Beispiel durch sinkende Ausgaben chinesischer Konsumenten.

5. 8,50 Euro machen der Gurke den Garaus
(wiwo.de, Max Haerder)
Die Spreewaldgurke hat ein Problem mit dem Mindestlohn: Die Gurken können nur von Hand gepflückt werden, weshalb höhere Lohnkosten voll durchschlagen. Hersteller Konrad Linkenheil klagt über stark steigende Kosten. Weil er die Aufschläge aber nicht an die Supermarktketten weitergeben kann, bleibt ihm nur eines: immer weniger Spreewaldgurken zu produzieren – während die Supermarktregal immer öfter mit Waren aus Polen oder Indien gefüllt werden.

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