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5 vor 10: Eurozone, China, Franken, Deutschland, Griechenland

Heute in den Linktipps: Die Zukunft der Eurozone, zwölf Antworten zu den chinesischen Börsenturbulenzen und der Franken-Schock für die Schweizer Wirtschaft. Außerdem: Warum die deutsche Wirtschaft nicht in Fahrt kommt und wir auf die griechische Wirtschaft schimpfen sollten, und nicht auf die Griechen.


1. Ökonomen streiten über Euro-Regeln
(faz.net, Johannes Pennekamp, Manfred Schäfers)
Nachdem eine Pleite Griechenlands vorerst abgewendet wurde, debattieren Ökonomen über die künftige Konstruktion der Eurozone. Die Wirtschaftsweisen warnen in ihrer Beurteilung vor einem gemeinsamen Finanzminister und “voreiligen Integrationsschritten”: Die Euro-Mitglieder wollten sich zwar gerne an EU-Mitteln bedienen, zeigten jedoch kein Interesse daran, Souveränität abzugeben. Ergebnis sei zwangsläufig eine Transferunion. Doch einige Ökonomen, darunter auch der Wirtschaftsweise Peter Bofinger, sehen das anders.

2. Die zwölf wichtigsten Fragen zu den chinesischen Börsen-Turbulenzen
(handelsblatt.com, Stephan Scheuer)
Die Kurse in China gehen rauf und runter: Die chinesische Regierung scheint die Kontrolle über den Aktienmarkt verloren zu haben – und das, obwohl sie deutlich stärker eingreift als das viele Beobachter für möglich gehalten hätten. Es ist nicht auszuschließen, dass die Kurse in China noch weiter einbrechen. China-Korrespondent Stephan Scheuer vom Handelsblatt beantwortet die wichtigsten Fragen zum Börsen-Chaos in China.

3. Schimpft auf die griechische Wirtschaft, nicht auf die Griechen!
(bloombergview.com, Mark Buchanan, englisch)
In Deutschland grassieren Klischees über angeblich faule Griechen. Doch die können nichts für die wirtschaftliche Misere ihres Landes. Diese habe nämlich strukturelle Gründe, schreibt Bloomberg-Kolumnist Mark Buchanan. Deutschlands Wohlstand basiert hauptsächlich auf der Industrie, in der sich die Produktivität schnell steigern lässt: Autos werden besser und können immer billiger produziert werden. Griechenland stützt sich dagegen auf Landwirtschaft und Tourismus, wo kaum Produktivitätssteigerungen möglich sind. Da können sich die Griechen anstrengen, wie sie wollen.

4. Warum die deutsche Wirtschaft nicht in Fahrt kommt
(zeit.de, Dieter Wermuth)
Die Ausgangsbedingungen sind eigentlich gut: Der Euro ist niedrig, das Öl ist billig und China wächst zwar langsamer, aber kauft noch immer viele deutsche Produkte. Dennoch wächst die deutsche Wirtschaft nur mit 1,5 Prozent. Der Aufschwung ist fragiler als es scheint, schreibt Dieter Wermuth. Er fordert mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur – die man derzeit zu günstigen Konditionen finanzieren könnte.

5. Schweizer Wirtschaft unter Schock
(wirtschaftswoche.de, Konrad Fischer)
Wie verändert sich eine Volkswirtschaft, deren Produkte plötzlich um ein Fünftel teurer werden? Die Schweiz muss das wegen des gestiegenen Frankens gerade erleben. „Eine so starke Aufwertung hat es in der Wirtschaftsgeschichte meines Wissens noch fast nie gegeben“, zitiert die WirtschaftsWoche Michael Siegenthaler von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Noch ist die Arbeitslosigkeit kaum gestiegen. Doch nun befürchten Beobachter eine Entlassungswelle, weil viele Unternehmen kaum noch wettbewerbsfähig sind. Nur Spezialisten und Luxusmarken macht der hohe Franken nichts aus.

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