LinktippsTagged , , , ,

5 vor 10: Anleihen, Stiglitz, Afrika, Griechenland, Kakao

Heute in den Linktipps: Die Zeitbombe in den Märkten tickt bei Anleihen und nicht bei Aktien, ein Nobelpreisträger fordert weiterhin günstige Zinsen und chinesische Infrastrukturprojekte in Afrika sind besser als ihr Ruf. Außerdem: Ein ehemaliger EZB-Direktor greift Deutschland an und die Kakaopreise gehen durch die Decke.


1. Die Gefahr ruht in den Anleihemärkten
(blogs.faz.net, Gerald Braunberger)
Alles guckt derzeit auf die hohe Volatilität der Aktienmärkte in den Schwellenländern, insbesondere in China. Weitaus gefährlicher ist aber die Situation auf den Anleihemärkten, schreibt Gerald Braunberger. Die Bank für Internationalen Zahlungsverkehr warnt schon lange vor der recht hohen Auslandsverschuldung in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Sollten deren Währungen weiter abwerten, droht ein Fiasko.

2. Ein Nobelpreisträger erklärt, warum die Zinsen noch nicht steigen sollen
(washingtonpost.com, Jim Tankersley, englisch)
Kurz vor der wichtigen Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole sagt Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, warum er eine Leitzinserhöhung in den USA noch für zu früh hält: Der Arbeitsmarkt sei noch immer in keiner guten Verfassung, was zu einer Zunahme der Ungleichheit in den USA führe. Und: Aufgrund des schwachen Arbeitsmarktes müsse man auch keine Angst vor Inflation haben.

3. Wie die Chinesen Afrika aufbauen
(qz.com, Wenje Chen, Heiwai Tang, englisch)
Chinesische Infrastrukturprojekte haben einen schlechten Ruf. Ständig werden sie in Verbindung mit Landraub und Ausbeutung in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist der Ruf der Chinesen in Afrika gar nicht so schlecht, zeigt eine neue Studie. Auch die Behauptung, die Asiaten seien nur an Rohstoffen interessiert, ist anscheinend falsch.

4. Debatte zu Griechenland
(sueddeutsche.de,  Lorenzo Bini Smaghi)
Das ehemalige EZB-Direktor Lorenzo Bini Smaghi geht mit Deutschland recht hart ins Gericht: Mit seinem Grexit-Vorschlag habe Deutschland Vertrauen in ganz Europa zerstört und sich selbst isoliert. Es sei nicht verständlich, warum Deutschland einen so harten Kurs gegen die Griechen fahre, obwohl es pro Kopf gerechnet nicht mehr zahle als andere Länder.

5. Der Kakao wird knapp
(zeit.de, Marlies Uken)
Der Preis für Kakao schnellt nach oben – und dürfte angesichts wachsender Nachfrage auch weiter steigen. Kleinbauern profitieren bisher jedoch kaum davon, dass ihr Produkt immer mehr wert ist. Das liegt auch daran, dass auf dem Markt nur wenig Wettbewerb herrscht: Er ist in der Hand von zwei großen Konzernen. So viel Marktmacht verschlechtert die Verhandlungsposition der Kleinbauern, befürchten Entwicklungsorganisationen.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

Keinen Ökonomen-Blog-Post mehr verpassen? Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter, abonnieren Sie unseren RSS-Feed oder unseren Newsletter.