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5 vor 10: Flüchtlinge, Umwelt, Sambia, Essen, Iran

Heute in den Linktipps: Die Kosten der Integration, die gerechte Lastenverteilung im Kampf gegen den Klimawandel und die Gebete Sambias für eine stärkere Währung. Außerdem: Was Ökonomen über unser Essverhalten denken und warum das Ende der Sanktionen kein wirtschaftliches Allheilmittel im Iran ist.


1. Was kostet die Integration?
(zeit.de, Marius Elfering und Zacharias Zacharakis)
Die vielen Flüchtlinge in Deutschland sorgen derzeit für hitzige Debatten. Weitgehende Einigkeit scheint es aber in einem Punkt zu geben: Um die Belastungen für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten, sollten die Flüchtlinge schnell in die Gesellschaft integriert werden. Doch billig wird das nicht: Laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln wird allein für Integrationskurse ein Milliardenbetrag fällig. Nach Meinung der Forscher lohnt sich die Investition aber.

2. Der Gerechte
(sueddeutsche.de, Markus Balser)
Um den Klimawandel wirksam bekämpfen zu können, muss die Welt zwangsläufig Opfer bringen. Doch wer genau soll für die Kosten der Umweltpolitik aufkommen? Der Wirtschaftswissenschaftler Andreas Löschel meint: Prinzipiell sind die meisten Menschen bereit, ihren Beitrag für mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Doch wie viel der einzelne freiwillig zahle, hänge vor allem davon ab, ob die Lastenverteilung als gerecht empfunden werde. Fairness muss nach Meinung des Umweltökonoms daher das zentrale politische Kriterium sein.

3. Beten alleine kann die Währung nicht stabilisieren
(nzz.ch, Christof Leisinger)
Die Währung Sambias hat in diesem Jahr fast 60 Prozent ihres Wertes verloren. Die Regierung sieht sich offenbar nicht im Stande, gegen die Krise anzukämpfen. Stattdessen bittet sie nun um göttlichen Beistand. Der Präsident des Landes forderte die Bevölkerung zu Gebeten für die schwache Währung auf. Das dürfte allerdings kaum helfen: “Die Währungsschwäche geht nicht auf göttliche Missgunst, sondern auf harte Fakten zurück”, urteilt Christof Leisinger.

4. Ökonomische Gedanken über das Essen
(krugman.blogs.nytimes.com, Paul Krugman, englisch, Video)
Die ökonomischen Lehrbücher modellieren eine Welt, in der jeder genau weiß, was er will und rationale Entscheidungen trifft, um die individuellen Ziele zu erreichen. Diese Annahmen sind aber umstritten: “Jeder weiß aus seiner eigenen Erfahrung, dass das nicht richtig ist”, sagte Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman bei einer Veranstaltung, auf der es um die Ökonomie des Essens ging. Aus Krugmans Sicht ist unsere Nahrungsaufnahme das beste Beispiel für die Irrationalität des Menschen.

5. Wie geht es weiter mit dem Iran?
(blogs.worldbank.org, Amin Mohseni-Cheraghlou, englisch)
Nach der Atomvereinbarung zwischen dem Westen und der Regierung in Teheran wartet der Iran auf die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen. Konzerne aus Europa und den USA sehen in dem 70 Millionen Einwohner großen Land einen vielversprechenden neuen Markt. Doch das Land leidet unter einer extremen Bürokratie und hoher Korruption. Allein das Ende der Sanktionen reicht für eine neue Ära des Wachstums daher nicht aus.

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