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5 vor 10: Flucht, Bürokratie, Griechenland, Varoufakis, Kunstmarkt

Heute in den Linktipps: Ökonomische Gedanken über die Flucht, Fortschritte beim globalen Bürokratieabbau und Griechenlands neue Finanzsorgen. Außerdem: Wie sich Yannis Varoufakis seit seinem Abschied als Finanzminister gewandelt hat und wie auf dem Kunstmarkt das Vertrauen verloren ging.


1. Wer macht in der Flüchtlingskrise den Draghi?
(blog.zeit.de, Mark Schieritz)
Was hat die Flüchtlingskrise mit der Eurokrise zu tun? Beides sind Massenphänomene, die ihre Wucht erst dadurch so richtig entfalten, dass eine große Gruppe plötzlich das gleiche macht. Im Fall der Eurokrise konnte EZB-Chef Mario Draghi die Spekulanten stoppen, indem er versprach, alles zu tun, um den Euro zu retten. Mark Schieritz wünscht sich ein solches Signal auch, um die Wanderungsbewegung nach Europa zu bremsen.

2. Schnelle Selbstständigkeit
(blogs.worldbank.org, Tariq Khokhar, englisch)
Unternehmer bilden das Rückgrat einer jeden Volkswirtschaft, doch der Staat belastet sie oft mit vielen bürokratischen Hürden. Die Weltbank vergleicht jedes Jahr die Länder der Welt in der Frage, wie schwer oder einfach es in den jeweiligen Staaten ist, ein Geschäft zu betreiben. Dabei gibt es erstaunliche Fortschritte: Die Dauer bis zu einer Firmeneröffnung hat sich im vergangenen Jahrzehnt mehr als halbiert.

3. Warum Griechenlands Gläubiger richtig handeln
(sueddeutsche.de, Marc Beise, Video)
Griechenland hat wieder Probleme mit seinen Gläubigern. Weil geforderte Reformen nicht verabschiedet werden, verweigern Athens Geldgeber die Ausschüttung weiterer Hilfszahlungen. Dabei hat Griechenland gerade mit einer enormen Flüchtlingskrise an seinen Inseln zu kämpfen. “Es klingt wie eine große Ungerechtigkeit”, sagt Marc Beise. “Ist es aber nicht.” Er erinnert daran, dass die Reformabsprachen rein gar nichts mit den Flüchtlingen zu tun haben – und dringend nötig sind, um die Finanzen des Staates in Ordnung zu bringen.

4. Der charmante Herr Varoufakis
(faz.net, Henning Peitsmeier)
Normalerweise erlangen Kabinettsmitglieder aus Südeuropa kaum eine Bekanntheit, die über die Landesgrenzen hinaus reicht. Bei Yannis Varoufakis war das anderes, obwohl er nur für wenige Monate das griechische Finanzministerium leitete. Der Kurzzeitpolitiker machte europaweit Krawall. Diese Rolle hat der Ökonom nun aber offenbar abgelegt. Bei einer Diskussion in München gab er sich erstaunlich handzahm, findet Heinning Peitsmeier.

5. Wie Fälschungen den Kunstmarkt verändert haben
(artsy.net, Laura Gilbert, englisch)
Als Wolfgang Beltracchi im August 2010 in Deutschland verhaftet wurde, erschütterte das einen Milliardenmarkt. Beltracchi fälschte Dutzende Gemälde, die ihren Weg auch in die renommiertesten Galerien fanden. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe, der immer noch die Gerichte beschäftigt. Der Vorfall sorgte für einen Umbruch am Kunstmarkt. Wie funktioniert das Geschäft fünf Jahre nach dem großen Vertrauensverlust?

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