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5 vor 10: Sozialsystem, Flüchtlinge, Demografie, Roboter, Konjunktur

Heute in den Linktipps: Unternehmen sollten nicht den Sozialstaat ersetzen, die demografische Bombe kann entschärft werden und Deutschland muss mehr investieren. Außerdem: Warum Flüchtlinge nicht unbedingt eine Belastung für die sozialen Sicherungssysteme sein müssen und was passieren kann, wenn Roboter denken lernen.


1. Lasst Unternehmen nicht den Job des Sozialstaats machen
(timharford.com, Tim Harford, englisch)
Die Arbeitsverhältnisse der Menschen werden immer lockerer – auch dank neuer Geschäftsmodelle wie Uber. Das wirft auch die Frage auf, welche sozialen Verpflichtungen Unternehmen gegenüber diesen Beschäftigten haben. Der Blogger und Ökonom Tim Harford sagt: fast gar keine. Am effizientesten wäre es, wenn der Staat ein einfaches Netz schafft, das eine Grundabsicherung bietet.

2. Wir schaffen was
(blogs.faz.net, Patrick Welter)
Oft gibt es den Verdacht, dass Zuwanderung die Sozialsysteme belastet. Unter Ökonomen ist die These umstritten. Wer sie aber für richtig hält, der sollte eher versuchen, den Zugang zum Sozialsystem zu versperren, anstatt die Einwanderung zu verhindern. Der verstorbene Ökonom William Niskanen formulierte es so: Es sei besser, eine Mauer um den Wohlfahrtsstaat zu bauen als um das gesamte Land.

3. Wie die demografische Bombe entschärft wird
(manager-magazin.de, Arvid Kaiser)
Die alternde Bevölkerung in Deutschland ist eine Gefahr für die Wirtschaft. Doch Arvid Kaiser sieht auch viel Schwarzmalerei. Es gebe auch viele Lichtblicke, schreibt er. So sei die Erwerbstätigkeit zuletzt deutlich angestiegen – und auf die käme es schließlich an. Außerdem könnte die starke Zuwanderung eine deutliche Entlastung der Rentenkassen bringen.

4. Mensch, Roboter! Wenn Maschinen zu denken beginnen
(srf.ch, Barbara Bleisch)
Maschinen sind uns in vielen Dingen überlegen: Sie spielen besser Schach, rechnen schneller, operieren präziser. Doch ihre Intelligenz gleicht meist einer Inselbegabung und verwehrt den Robotern, sich selbstständig durch den Alltag zu bewegen. Lernfähige Roboter scheinen diese Grenzen zu überwinden. Denken solche Maschinen? Werden sie dereinst Bewusstsein haben? Und was ist von den Szenarien einer drohenden Superintelligenz zu halten, die uns Menschen beherrschen könnte? Barbara Bleisch diskutiert diese Fragen mit dem Philosophen Thomas Metzinger und dem Neurorobotiker Manfred Hild, dem Erschaffer von Myon, der wie ein Kind durch Nachahmen lernt und eigene Entscheidungen trifft.

5. Schäuble muss die Schrauben lockern
(zeit.de, Kevin P. Hoffmann)
2015 war ein gutes Jahr für die deutsche Wirtschaft, schreibt Kevin P. Hoffmann. Doch es nicht gesagt, dass das so bleibt. Die Bundesregierung dürfe nicht weiter auf einen ausgeglichenen Haushalt beharren, sondern müsse jetzt investieren – unter anderem in die digitale Infrastruktur. Ansonsten sei der Schwung des gegenwärtigen Aufschwungs verschenkt.

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