Linktipps

5 vor 10: Bundesanleihen, Zinsen, Schiffe, Gas, China

Heute in den Linktipps: Das wichtigste zu den negativ rentierenden Bundesanleihen und warum das Phänomen kein Grund zur Freude ist. Außerdem: Europa droht größere Abhängigkeit vom russischen Gas, Frachtschiffe sind zu groß geworden und Chinas weiter Weg zur Marktwirtschaft.


1. Was es mit dem Renditetief auf sich hat
(wiwo.de, Andreas Toller, Saskia Littmann)
Drehen die Finanzmärkte jetzt vollständig durch? Erstmals werden 10-jähige Bundesanleihen mit einem negativen Zins gehandelt: Wenn der Staat Kredite aufnimmt, verdient er damit Geld. Andreas Toller und Saskia Littmann von der Wiwo erklären die wichtigsten Fragen zu dem Phänomen.

2. Der politische Zins
(faz.net, Holger Stelzner)
Die Politik macht die EZB für die Mini-Zinsen verantwortlich. Dabei waren es die Regierungen, welche die Notenbank zu ihrer aggressiven Geldpolitik gezwungen haben – und damit die Kräfte des Marktes immer stärker außer Kraft setzten. Doch das werde sich rächen, schreibt FAZ-Herausgeber Holger Stelzner.

3. Die Schiffe sind zu groß geworden
(bloomberg.com, Adam Minter, englisch)
Die Frachter auf den Weltmeeren werden immer größer, gleichzeitig steckt die Schifffahrtsbranche in der Krise, weil der Welthandel kaum noch zulegt. Dabei machen die Mega-Frachter immer mehr Probleme: Viele Häfen sind mit der Löschung der Kähne überfordert, außerdem wird das Absichern von Risiken immer teurer. Dennoch sieht es nicht so aus, als würden kleinere Schiffe bald wieder in Mode kommen.

4. Europa droht stärkere Abhängigkeit vom russischen Gas
(sueddeutsche.de, Michael Bauchmüller Julian Hans)
Nach dem Ukraine-Konflikt wollten sich die Europäer eigentlich unabhängiger von der Energie aus Russland machen. Parallel zur bestehenden Nord-Stream-Leitung soll nun eine neue Pipeline russisches Gas nach Deutschland schaffen, vorbei an der Ukraine, an Polen, den baltischen Staaten. Die EU-Kommission protestiert – doch für Deutschland ist das Projekt wirtschaftlich interessant.

5. MSCI lässt China nicht in seinen Emerging-Markets-Index
(nytimes.com,  Neil Gough, Landon Thomas, englisch)
China hatte auf die Entscheidung hingefiebert, jetzt wurde es enttäuscht. Der Index-Anbieter MSCI lässt chinesische Werte weiterhin nicht in seinen Emerging-Markets-Index einfließen. Grund dafür seien unter anderem die massiven Eingriffe der Staates in den Aktienmarkt. Die Entscheidung zeigt, wie groß die Skepsis in der Finanzwelt weiterhin ist, dass sich China zu echten Marktwirtschaft entwickelt.

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