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5 vor 10: Armut, Bärte, Effizienz, Arbeitslosigkeit, Freihandel

Heute in den Linktipps: Armut in Europa, Marktmacht bei Rasierklingen und eine Steuer auf unproduktives Kapital. Zudem fragen wir, warum es strukturelle Arbeitslosigkeit gibt und erklären, weshalb Handelsabschottung zu kurz gedacht ist.


1. Wie die Finanzkrise die Armut verändert
(weforum.org, Rod Hick, englisch)
Die Finanzkrise hat die Armut in Europa verändert: Rod Hick hat in seiner Studie untersucht, wie sich Armut in der EU vor, während und nach der Finanzkrise entwickelt hat. Leben die Menschen unter dem durchschnittlichen Lebensstandard? Fehlt ihnen das Nötigste zum Leben? Oder arbeitet keiner in ihrem Haushalt? Fragen wie diese hat er sich angesehen und stellt fest: Den Süden Europas hat die Finanzkrise hart getroffen. Was muss Europa tun, um die Armut zu verringern?

2. Das große Geschäft mit dem Männerbart
(welt.de, Michael Gassmann)
Die Rasierklingenanbieter Gilette und Wilkinson machen ein gutes Geschäft, zusammen kommen auf einen Marktanteil von rund 90 Prozent. Für den Konsumenten ist das leidig: Kosten die Klingen in der Herstellung gerade einmal wenige Cent, werden sie zu horrenden Preisen verkauft. Kann ein Start-up aus Berlin den Markt umkrempeln?

3. Eine Steuer für mehr Effizienz
(bloomberg.com, Noah Smith, englisch)
Die Steuern, die die Ökonomen Daphne Chen, Fatih Guvenen, Gueorgui Kambourov und Burhanettin Kuruscu in ihrem Paper entwickeln, sollen den Besitz von Kapital effizienter machen und gleichzeitig mit dem Vorurteil aufräumen, Steuern würden die falschen Anreize setzen – wie sonst so oft. Ihr Plan: Jene Menschen mit Kapital, die ihr Geld nicht gewinnbringend einsetzen, besteuern; andere, die es vermehren können, bevorzugen. Kann das funktionieren?

4. Entsteht strukturelle Arbeitslosigkeit durch Hysterese?
(oekonomenstimme.org, Sabine Klinger und Enzo Weber)
Gibt es strukturelle Arbeitslosigkeit, weil die Menschen nach großen Veränderungen in eine Art Schockstarre verfallen? Dieser Frage gehen Sabine Klinger und Enzo Weber nach. Sie haben ein Modell entworfen, das den lange anhaltenden Aufwärtstrend der Arbeitslosigkeit in Deutschland durch Hysterese erklären kann. Liegt das etwa daran, dass Fähigkeiten oder Motivation während der Arbeitslosigkeit verloren gehen, Arbeitslosigkeit stigmatisierend wirkt oder Insider-Lohnverhandlungen die Eintrittsbarrieren zu hoch setzen?

5. Handelsunfähig
(faz.net, Hendrik Kafsack)
Natürlich gebe es Menschen, die durch den freien Handel verlieren könnten, schreibt Hendrik Kafsack, Wirtschaftskorrespondent der FAZ in Brüssel: Etwa, weil Industriezweige verlagert werden und Menschen hier ihre Stellen verlieren. Andererseits aber, kommentiert er, schaffe der Handel eine “fitte” Wirtschaft. Spätestens auf lange Sicht seien Protektionismus und Abschottung gefährlich.

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