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5 vor 10: Arbeitszeiten, Strafzinsen, TTIP, Währungen, Reinhard Selten

Heute in den Linktipps: Ist Vollzeitarbeit noch zeitgemäß? Müssen private Sparer bald Strafzinsen zahlen? Was halten Ökonomen von TTIP? Und wie müssen sich Zentralbanken auf digitale Währungen einstellen? Außerdem: Der einzige deutsche Wirtschaftsnobelpreisträger ist tot.


1. Wir haben die Vollzeitstellen abgeschafft
(zeit.de, Jana Tepe)
Die Arbeitswelt hat sich stark verändert, doch was die Arbeitszeiten angeht, ist laut Firmengründerin Jana Tepe immer noch vieles beim Alten geblieben. Es gibt Vollzeitstellen für spannende Aufgaben und Führungspositionen und Teilzeitstellen für den ganzen Rest. Tepe fordert mehr Flexibilität und Graubereiche. Sie ist sich sicher, dass davon Arbeitnehmer ebenso profitieren würden wie Arbeitgeber.

2. “Sag’ niemals nie”
(handelsblatt.com, Elisabeth Atzler)
Wenn Banken bei der Europäischen Zentralbank Gelder lagern, bekommen sie dafür längst keinen Zins mehr: Sie müssen stattdessen dafür bezahlen. Dass solche Strafzinsen auch an private Sparer weitergegeben werden, war in den vergangenen Monaten ein Tabu. Die erste Bank hat es nun aber bereits gebrochen – weitere Geldinstitute könnten folgen.

3. Skepsis jetzt auch bei Ökonomen
(wiwo.de, Bert Losse)
In einer Frage ist sich die überwiegende Mehrheit der Ökonomen einig: Mehr als 80 Prozent sind der Ansicht, dass Freihandel und offene Märkte für den Wohlstand eines Landes wichtig sind, zeigt eine aktuelle Umfrage. Das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP stößt bei Betriebs- und Volkswirten dennoch auf Skepsis: Nur jeder zweite steht hinter dem Vorhaben.

4. Warum sich Zentralbanken an digitalen Währungen beteiligen sollten
(bloomberg.com, Fan Yifei, englisch)
Um eine neue Währung ins Leben zu rufen braucht man keinen Staat, keine Notenbank, keine Münzen und keine Geldscheine: Eine ausgeklügelte Software reicht schon aus, wie das Beispiel Bitcoin seit Jahren vor Augen führt. Digitale Währungen haben den Vorteil niedriger Kosten und hoher Effizienz. Gleichzeitig fehlt ihnen eine Stabilität, die mit Dollar, Euro oder Yen vergleichbar ist – ein Grund, weshalb Zentralbanker den Programmierern nicht komplett das Feld überlassen sollten.

5. Wirtschaftsnobelpreisträger Reinhard Selten gestorben
(faz.net, Philip Plickert)
Er war der bislang einzige Deutsche, der den Wirtschaftsnobelpreis erhalten hat: Der Ökonom Reinhard Selten bezeichnete sich als “wissenschaftssüchtig”, sah das Forschen aber dennoch als eine Qual. Er beschäftigte sich intensiv mit der Spieltheorie und vertrat im Gegensatz zum ökonomischen Mainstream schon früh die Meinung, dass die Annahmen über einen rational handelnden “Homo oeconomicus” kaum zu halten seien.

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