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5 vor 10: Wirtschaftsministerium, Notenbanken, Robert Shiller, Banking, Brexit

Heute in den Linktipps: Im Wirtschaftsministerium wird offenbar gemauschelt, in den Notenbanken experimentiert und der Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller warnt vor alltäglicher Abzocke. Außerdem: Mobile Banking könnte ein Quantensprung für Entwicklungsländer sein und der Brexit ist bisher überraschend harmlos.


1. Mauschelei in Sigmar Gabriels Ministerium
(faz.net, Patrick Bernau, Manfred Schäfers)
Bei der Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsinstitute kamen plötzlich nicht nur nur vier, sondern fünf Think Tanks zum Zuge. Kurzfristig nachgerutscht ist nach FAZ-Recherche das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). “Nun ist das DIW nicht irgendein Institut. Sein Präsident Marcel Fratzscher gilt als Gabriels heimlicher Hausökonom”, merkt die Zeitung an.

2. Von der Angst getrieben
(handelsblatt.com, Frank Wiebe)
Die japanische Notenbank probiert wieder ein neues geldpolitisches Instrument aus, während in den USA über negative Zinsen und neue Entscheidungskriterien für die Geldpolitik diskutiert wird – angesichts von Rezessions- und Deflationsängsten greifen die Währungshüter zu immer gewagteren Mitteln. Das ist nicht ungefährlich: “Heute, wo Notenbanken die Bürger mit Niedrig- oder sogar Minuszinsen traktieren und mit gigantischen Summen am Kapitalmarkt jonglieren, besteht die Gefahr, dass sie sich immer mehr der Bevölkerung entfremden”, schreibt Frank Wiebe.

3. “Viele Firmen kalkulieren damit, dass ein Teil der Bürger dumm handelt”
(wiwo.de, Tim Rahmann)
Der Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller glaubt an den Markt. Aber er sieht in ihm auch Schwächen: Firmen, welche im Umgang mit dem Kunden nicht ganz ehrlich sind, haben einen Wettbewerbsvorteil, glaubt er. Die Lösung sieht er nicht nur in Regulierung, sondern vor allem in Aufklärung: durch Medien, Nichtregierungsorganisationen, Behörden und Politik.

4. Was mobiles Banking für Entwicklungsländer bedeuten könnte
(qz.com, Eshe Nelson, englisch)
Noch immer haben rund die Hälfte der Erwachsenen in Schwellen- und Entwicklungsländern kein Konto. Viele müssen außerdem lange Reisen auf sich nehmen, weil sie keine Filiale in der Nähe haben. Mobile Banking könnte ein Quantensprung für diese Länder sein. Einer neuen McKinsey-Studie zufolge könnten die Staaten bis 2025 um 3,7 Billionen US-Dollar reicher sein, wenn ihre Bürger Zugang zu Finanzdienstleistungen über Mobiltelefone hätten.

5. Britische Wirtschaft verträgt Brexit besser als erwartet
(theguardian.com, Katie Allen, englisch)
Die Brexit-Prognosen waren düster. Eine Analyse des Guardian zeigt jetzt: Die Britische Wirtschaft schlägt sich deutlich besser als erwartet. Die Konsumenten geben weiterhin viel aus, die Arbeitslosigkeit bleibt gering und der Immobilienmarkt stabil. Dennoch könnten viele Schwierigkeiten erst noch auftauchen. Ein Risiko bleibt das schwache Pfund, das Importe massiv verteuert.

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