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5 vor 10: Eurozone, Marx, Leistungsbilanz, Geldpolitik, Mongolei

Heute in den Linktipps: Warum die Eurozone immer weiter auseinander driftet, welche Lehren von Karl Marx heute hilfreich sind und wie Deutschland auf den schwachen Euro reagiert. Außerdem: Sorgen um die nächste Finanzkrise und der tiefe Fall eines einstigen Wachstumsstars.


1. Der tief gespaltenen Eurozone läuft die Zeit davon
(welt.de, Dorothea Siems)
„Whatever it takes“: Das waren die berühmten Worte, mit denen EZB-Präsident Mario Draghi erklärte, dass er alles Erdenkliche tun werde, um die Eurozone zusammenzuhalten. Nach mehreren Jahren der expansiven Geldpolitik zeigen sich jedoch ernste Probleme seines Ansatzes: Die Kluft zwischen dem prosperierenden Norden und dem überschuldeten Süden sei heute sogar noch größer als zu Beginn der Rettungsaktionen, schreibt Dorothea Siems.

2. Karl Marx‘ wahre Leistung
(wirtschaftlichefreiheit.de, Hans-Werner Sinn)
Besonders unter angelsächsischen Ökonomen ist der Arbeit von Karl Marx heute großteils verpönt. Besonders seine Arbeitsmarktlehre sei aus Sicht von Hans-Werner Sinn eher Ideologie als Erkenntnis. In seinem Werk “Das Kapital” hat sich Marx aber auch anderen Themen gewidmet: Seine Erklärung, weshalb Unternehmen in einen Investitionsstreik treten und welche wirtschaftlichen Folgen das hat, sei höchst aktuell.

3. Die Welt im Währungskrieg
(faz.net, Thomas Mayer)
Im Zuge der lockeren Geldpolitik der EZB ist der deutsche Leistungsbilanzüberschuss auf mehr als 300 Milliarden Dollar gestiegen. Ökonomen fordern daher als Gegengewicht höhere Löhne und Staatsausgaben in Deutschland. Thomas Mayer sieht das kritisch: „Weil schwächere Länder der Währungsunion daran gescheitert sind, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und ihre Staatsfinanzen zu sanieren, sollen sich die stärkeren an die für die schwachen lebensnotwendigen Verhältnisse anpassen“, schreibt er. „Auf diese Weise wäre eine Rettung des Euro zwar möglich, aber kaum wünschenswert.“

4. Die Geldpolitik macht den Kapitalismus kaputt“
(spiegel.de, Benjamin Bidder)
Der Leipziger Wirtschaftsprofessor Gunther Schnabl warnt angesichts der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank vor einer neuen Finanzkrise. „Die neue Blase bildet sich nie dort, wo zuvor die alte geplatzt ist“, sagt er im Interview. „Die Regierungen reagieren auf einen Crash mit schärferen Regeln, aber die Spekulation ist ihnen immer einen Schritt voraus.“ Die EZB bereitet seiner Meinung nach den Boden für den nächsten Crash.

5. Wie die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft in die Krise stürzte
(bloomberg.com, englisch)
Die Mongolei galt einst als Paradies für Investoren: Das Land in Zentralasien verbuchte noch vor kurzem die höchsten Wachstumsraten der Welt. Doch nun ist die Wirtschaft in einem desolaten Zustand: Die Schulden steigen rasant, die Währung bricht ein und ausländische Investoren bleiben aus. Wie konnte es dazu kommen? Die Gründe finden sich in China und an den globalen Rohstoffmärkten.

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