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5 vor 10: Hartz, Bitcoin, Exporte, Schulz, Energie

Heute in den Linktipps: Was Peter Hartz gegen die Langzeitarbeitslosigkeit unternehmen will, wie Digitalwährungen die Arbeit von Notenbanken verändern könnten und weshalb Deutschlands Exportstärke wirtschaftliche Risiken mit sich bringt. Außerdem geht es um die Debatte über soziale Gerechtigkeit und einen Richtungswechsel in der Energiewirtschaft.


1. Der Namensgeber von Hartz IV kämpft um sein Erbe
(welt.de, Tobias Kaiser)
Die nach dem früheren Volkswagen-Manager Peter Hartz benannten Arbeitsmarktreformen während der Regierungszeit von Gerhard Schröder stoßen heute auf ein widersprüchliches Echo: Ökonomen loben sie beinahe unisono als Grundvoraussetzung für die aktuelle Stärke der deutschen Wirtschaft. „Gleichzeitig sind der ehemalige VW-Arbeitsdirektor Hartz und die nach ihm benannten Maßnahmen verhasst bei vielen Menschen“, schreibt Tobias Kaiser. Nun kämpft Hartz um sein Erbe – und stellt neue Ideen vor, um Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen.

2. Kryptowährungen zur Lösung des Geldproblems
(blog.tagesanzeiger.ch, Markus Diem Meier)
Die Digitalwährung Bitcoin hat in den vergangenen Monaten massiv an Wert gewonnen: Vor zwei Jahren lag der Kurs noch bei rund 200 Dollar – inzwischen ist er um mehr als 1.000 Dollar gestiegen. Die Entwicklung zeigt aus Sicht von Markus Diem Meier, dass Bitcoins herkömmlichem Geld nicht so schnell den Rang ablaufen werden, denn der enorme Wertzuwachs würde in der Realwirtschaft zu einer extremen Deflation führen. Meier glaubt dennoch an die Zukunft von Digitalwährungen – Notenbanken könnten sie für ihre Zwecke nutzen.

3. Die Deutschen müssen mehr Geld ausgeben können
(sueddeutsche.de, Marc Beise)
Das hat es noch nie gegeben: Deutschlands Unternehmen haben allein im März Waren im Wert von mehr als 118 Milliarden Euro ins Ausland exportiert. Darüber könnte man sich laut Marc Beise eigentlich freuen. Gleichzeitig gibt es im Ausland aber auch Kritik an der deutschen Exportstärke. Und diese ist Beise zufolge nicht ganz unberechtigt: Weil viele deutsche Produkte im Ausland schuldenfinanziert gekauft werden, birgt die Entwicklung Gefahren für das Finanzsystem.

4. Zitterpartie für Martin Schulz
(faz.net, Holger Steltzner)
Nach den Landtagswahlen im Saarland und in Schleswig-Holstein scheint der vielzitierte Schulz-Effekt für die SPD zu verblassen. Das Versprechen von mehr sozialer Gerechtigkeit zieht aus Sicht von Holger Steltzner offenbar nicht so gut wie angenommen: „Jedenfalls geht es nicht so schreiend ungerecht zu in Deutschland, wie Schulz den Wählern weismachen will“, schreibt er. „Die meisten sind froh, in einem Land zu leben, in dem für einen sozialen Ausgleich gesorgt wird. Sie wissen aber auch, dass vor der Umverteilung das Erwirtschaften steht und sie sehen am Ende des Monats, wie viel Steuern und Abgaben vom Lohn abgezogen werden.“

5. Wie ein Licht die Energiewirtschaft verändert
(bloomberg.com, Justin Fox, englisch)
Über Jahrzehnte stieg der durchschnittliche Elektrizitätsverbrauch eines jeden Amerikaners stetig an. Nun ist der Trend gestoppt. 2007 erreichte der Stromverbrauch seinen Höhepunkt, seither geht der Energieverbrauch in Privathaushalten zurück. Diese Entwicklung dürfte die Energiewirtschaft nachhaltig verändern. Hauptursache ist eine vergleichsweise kleine Umstellung: von herkömmlichen Glühbirnen zu LED-Leuchten.

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