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5 vor 10: Iran, Millennials, Eurozone, Mietpreisbremse, Konjunktur

Heute in den Linktipps: Irans Wirtschaft nach der Präsidentenwahl, wofür Millennials ihr Geld ausgeben, die Debatte über den deutschen Leistungsbilanzüberschuss und die Frage, ob die Mietpreisbremse wirklich etwas bringt. Außerdem geht es um problematische Konjunkturprognosen zehn Jahre nach Beginn der Finanzkrise.


1. Der Wackelkandidat
(wiwo.de, Philipp Mattheis)
Die Wiederwahl von Hassan Rohani als iranischem Präsidenten stößt bei allen ausländischen Unternehmern auf Erleichterung. „Rohani, der als Favorit in das Rennen ging, wird den Reformkurs, auf dem sich das Land seit einigen Jahren befindet, fortsetzen“, analysiert Philipp Mattheis. „Er setzt auf die Öffnung des Landes und will ausländische Investitionen anziehen.“ In seiner ersten Amtsperiode konnte Rohani bereits Erfolge vorweisen: Die Wirtschaft seines Landes wächst um sechs Prozent.

2. Warum gegen den Avocado-Toast nichts einzuwenden ist
(fee.org, Brittany Hunter, englisch)
Der Milliardär Tim Gurner hat eine einfache Erklärung dafür gefunden, weshalb junge Erwachsene heute deutlich seltener ein Haus erwerben als die Generationen vor ihnen: Die Millennials würden einfach zu viel Geld für teure Milchkaffees und Avocado-Toasts ausgeben. Brittany Hunter hält es allerdings für ungerecht, jungen Menschen veränderte Präferenzen vorzuwerfen. Ihrer Meinung nach ist das Geld beim Brunchen womöglich sogar besser angelegt als beim Kauf einer Immobilie.

3. Bitte nicht großdeutsch
(faz.net, Martin Hellwig)
In der Debatte um die hohen Leistungsbilanzüberschüsse fürchten Deutschlands Kritiker, dass künftig die gesamte Eurozone diesem Modell folgen werde. Britische Kommentatoren warnen vor einer Umwandlung der Währungsunion in ein „Greater Germany“. Martin Hellwig fordert, Europa solle sich wieder stärker auf eine nachhaltige Zusammenarbeit konzentrieren. „Dazu gehört es, dass man im Dialog auf die Partner eingeht, auch dann, wenn man in der Sache anderer Meinung ist.“

4. Seit Einführung der Mietpreisbremse steigen Mieten stärker als zuvor
(sueddeutsche.de)
7,65 Euro müssen Mieter in Deutschland im Durchschnitt für einen Quadratmeter einer Wohnung bezahlen. Dieser Wert stieg zuletzt so stark an wie noch nie – obwohl eigentlich die Mietpreisbremse gilt. Die Statistik erhöht die Zweifel an der Wirksamkeit des Gesetzes. Vorschläge zu einer Änderung stoßen jedoch auf Widerstand.

5. Wirtschaftsprognosen haben immer noch ein Problem
(bloomberg.com, Narayana Kocherlakota, englisch)
Infolge der Wirtschaftskrise, die sich nach 2007 über die Welt ausbreitete, mussten Wirtschaftsforscher viel Kritik einstecken: Ihre Prognosemodelle waren nicht in der Lage, den Konjunktureinbruch vorherzusehen. Zehn Jahre später ist das Problem laut Narayana Kocherlakota immer noch nicht gelöst. Die Berechnungsmethoden hätten sich kaum geändert. Die Unsicherheit sei auch für die Arbeit von Zentralbanken eine Herausforderung.

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