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5 vor 10: Türkei, Umwelt, Gesundheitsversorgung, EZB, Tobin-Steuer

In den Linktipps geht es heute um wirtschaftlichen Druck auf die Türkei, den Wert des Umweltschutzes und die Gesundheitskosten in den USA. Außerdem: die sich abzeichnende geldpolitische Kehrtwende der EZB und die Folgen des Brexits für die geplante Finanztransaktionssteuer.


1. Warum die Druckmittel wirkungslos sind
(handelsblatt.com, Ozan Demircan)
Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei ist nicht nur politisch angespannt. Auch wirtschaftlich droht der Streit um den Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und um verhaftete Aktivisten Kratzer zu hinterlassen. Außenminister Sigmar Gabriel will Investitionskredite und Wirtschaftshilfen auf den Prüfstand stellen. Ozan Demircan zweifelt an der Sinnhaftigkeit: „Wirtschaftliche Sanktionen würden der Türkei schaden, aber der deutschen Wirtschaft sicher nicht nützen.“

2. Die Vermessung der Umwelt
(makronom.de, Achim Wambach)
US-Präsident Donald Trump begründet seinen Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen mit den Kosten, die dadurch für die USA entstehen würden. Umweltschutz bringt aber nicht nur Kosten, sondern auch großen Nutzen mit sich. Ökonomische Untersuchungen zeigen, wie viel es den Menschen wert ist, eine saubere Umwelt zu erhalten. Sie zeigen sich dabei nicht gerade knauserig.

3. Warum Amerikaner so viel für ihre Gesundheitsversorgung ausgeben
(bloomberg.com, Tyler Cowen, englisch)
Die Republikaner in den Vereinigten Staaten versuchen bisher vergebens, die Gesundheitsreform von Barack Obama abzuschaffen und stattdessen ein eigenes Gesundheitssystem zu etablieren. Ein Stolperstein für eine nachhaltige Lösung sind die enormen Kosten, die die Gesundheitsversorgung in den USA verursacht: 18 Prozent ihrer gesamten Wirtschaftsleistung geben die Amerikaner dafür aus. Tyler Cowen glaubt, den Grund dafür zu kennen: der Konsumwahn der Amerikaner.

4. Was Ökonomen zum EZB-Beschluss sagen
(boerse-online.de)
Ein Ende des milliardenschweren Anleihenkaufprogramms der Europäischen Zentralbank ist für den obersten Notenbanker Mario Draghi noch kein Thema. Erst im Herbst soll die Diskussion darüber beginnen. Viele Ökonomen sind sich dennoch sicher: Der Einstieg in den Ausstieg des Programms steht unmittelbar bevor. Aus Sicht von Christian Lips ist das kein einfaches Unterfangen für die EZB: „Sie muss einen kontinuierlichen, aber vorsichtigen Ausstiegspfad finden, will sie Marktverwerfungen so weit wie möglich vermeiden.“

5. Brexit beerdigt Tobin-Steuer
(tichyseinblick.de, Frank Schäffler)
Die von mehreren EU-Staaten geplante Finanztransaktionssteuer, die Spekulationen an den Börsen eindämmen soll, hat keine guten Chancen auf eine baldige Umsetzung. Denn angesichts des Brexits sorgt sich Frankreich um seinen Finanzplatz Paris und will sich an dem gemeinsamen Vorstoß mit Deutschland nicht mehr beteiligen. Frank Schäffler hält das für eine gute Entwicklung. Die Steuer ist seiner Meinung nach eine Schnapsidee.

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