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5 vor 10: Populismus, AfD, Euro, Marx, Ökonomie

Heute in den Linktipps: Was die wirtschaftliche Entwicklung mit dem Aufstieg von Populisten zu tun hat, warum Wirtschaftsforscher vor der AfD warnen und wie Jean-Claude Juncker die Eurodebatte in den Wahlkampf bringt. Außerdem geht es um „Das Kapital“ von Karl Marx und die Marktliebe der Ökonomen.


1. Die ökonomischen Treiber des Populismus
(wiwo.de, Ferdinand Knauß)
Was steht hinter dem globalen Siegeszug von Populisten? Der Leiter des Finanzinstituts Feri, Heinz-Werner Rapp, hält vor allem ökonomische Probleme für ausschlaggebend. In einer Studie kommt er zu dem Ergebnis, dass besonders wirtschaftlicher Druck aus der Mittelschicht, die von negativen Folgen der Globalisierung betroffen ist, den Aufstieg von Populisten erleichtert. In Deutschland sollte es der Populismus seiner Untersuchung zufolge aber schwer haben.

2. Warnung vor Wirtschaftsdesaster, falls AfD in den Bundestag zieht
(welt.de)
Eine Woche vor der Bundestagswahl haben führende Wirtschaftsforscher im Fall eines starken Abschneidens der AfD vor negativen Folgen für die Wirtschaft gewarnt. Der Chef des Münchener ifo-Instituts befürchtet einen Abschreckungseffekt für Investoren. Michael Hüther, Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, warnt: „Es gibt in einer Partei, die auf Abschottung, Fremdenfeindlichkeit und Hass setzt, keine Reservate des Liberalismus. Deshalb wäre die AfD als drittstärkste Kraft eine Belastung für den Standort Deutschland.“

3. Juncker schockt die deutschen Stammtische
(sueddeutsche.de, Cerstin Gammelin)
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat mit seinen Äußerungen zur Ausweitung der Eurozone eine Debatte über die Zukunft der Währungsunion entfacht. Er offenbarte aus Sicht von Cerstin Gammelin damit auch einen weißen Fleck im Bundestagswahlkampf: „Keine einzige Partei wirbt mit dem blauen Banner Europas um Wähler, keine entfacht einen Streit darum, wie es mit der EU weitergehen soll.“

4. „Das Kapital’ basierte auf einem Denkfehler“
(dw.com, Zhang Danhong)
Vor 150 Jahren erschien „Das Kapital“ von Karl Marx, das Grundlagenbuch für Kapitalismuskritiker. Der frühere „Handelsblatt“-Chefredakteur Bernd Ziesemer hat sich ausführlich mit dem Werk beschäftigt und wirft Marx einen Denkfehler vor. „Er hat die Arbeit als einzige Quelle des Wertes gesehen und dabei übersehen, dass der Kapitalismus nicht durch die Ausbeutung der Arbeiter, sondern durch einen fortlaufenden, technischen Fortschritt funktioniert“, sagt Ziesemer. „Er hat die anderen Quellen des Reichtums, nämlich die Innovation, die Unternehmerinitiative und den technischen Fortschritt im Kern seiner Theorie unterschätzt.“

5. Die Ökonomen und die Liebe zum Markt
(wirtschaftlichefreiheit.de, Jan Schnellenbach)
Ökonomen sehen sich mit der Kritik konfrontiert, Märkte zu sehr zu lieben und daher verblendet zu sein. Jan Schnellenbach erwidert, man würde es einem Geologen auch nicht vorwerfen, Berge zu lieben. „Ökonomen sind Realisten, daher wissen sie, dass die Alternative zum Markt in der Regel nicht in einer schönen Utopie, sondern in Macht besteht. Wo marktwirtschaftlicher Wettbewerb die Macht nicht bestreitet und eindämmt, da wachsen Probleme.“

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