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5 vor 10: Demografie, Globalisierung, Anleihen, Eurozone, Justiz

Heute in den Linktipps: Warum der demografische Wandel trotz Zuwanderung ein Problem bleibt, was ein Wirtschaftsnobelpreisträger vom Aufstieg der AfD hält, wie sich die neue Geldpolitik in den USA auf die Finanzmärkte auswirkt und in welche Richtung sich die Eurozone entwickelt. Außerdem geht es um die Frage, ob Geld vor Gericht zu günstigeren Ergebnissen verhilft.


1. Die Handlungszeit zerrinnt
(wirtschaftlichefreiheit.de, Michael Grömling)
Deutschlands Bevölkerung wächst – ein Grund dafür ist die Zuwanderung. 83 Millionen Menschen sollen bald hierzulande leben. Mit Blick auf die Probleme des demografischen Wandels bedeutet das aber noch keine Entwarnung. „Die Bevölkerungsstruktur verschiebt sich weiterhin zu den Älteren“, schreibt Michael Grömling. Damit das Pro-Kopf-Einkommen weiterhin wachsen kann, ist seiner Darstellung nach ein Fokus auf technischen Fortschritt notwendig.

2. Wahlerfolg der AfD ist Aufstand der Globalisierungsopfer
(sueddeutsche.de, Alexander Hagelüken und Catherine Hoffmann)
Der Ökonomienobelpreisträger Joseph Stiglitz sieht für den Erfolg der Alternative für Deutschland wirtschaftliche Gründe. „Es gibt jede Menge Leute, die sehr wenig verdienen, deren Einkommen seit Jahren stagnieren und die sehr unglücklich sind“, sagt der frühere Chefökonom der Weltbank. „Die Regierungen haben unterschätzt, wie wichtig ein anständiges Einkommen für die Würde der Menschen ist.“

3. Wie es mit der Eurozone weitergeht
(project-syndicate.org, Kemal Dervis)
Die anstehenden Koalitionsverhandlungen zwischen den Jamaika-Parteien haben nicht nur für Deutschland große Bedeutung. Europaweit wird die Regierungsbildung hierzulande als richtungsweisend für die Zukunft der Währungsunion gewertet. Eine schnelle Vertiefung und Erweiterung der Eurozone, wie es sich zum Beispiel Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wünscht, hält Kemal Dervis jedoch für unrealistisch. Er glaubt an ein Europa der zwei Geschwindigkeiten als wahrscheinlichste Kompromisslösung.

4. Die Fed muss eventuell Preisabschläge in Kauf nehmen“
(wiwo.de, Saskia Littmann)
Die amerikanische Notenbank Fed beginnt diesen Monat damit, die in den vergangenen Jahren aufgekauften Anleihen wieder auf den Markt zu werfen. Insgesamt soll die Bilanz jährlich um 600 Milliarden Dollar reduziert werden. Anleihenexperte Christoph Kutt rechnet zwar mit keinem Crash auf den Finanzmärkten. Er gibt jedoch zu bedenken: „Würden Fed und EZB ihre Bilanzsumme parallel schrumpfen, wäre das riskant.“

5. Kommen Manager vor Gericht besser weg?
(faz.net, Marcus Jung)
Ob arm oder reich – vor dem Gesetz sind alle gleich. Das ist die Grundvoraussetzung für den Rechtsstaat. Doch es gibt Hinweise, dass die individuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei der Rechtsprechung doch eine nicht unwesentliche Rolle spielen. „Ein zentraler Punkt ist, dass Kanzleien über mehr Personal und Geld als die Justiz verfügen – und damit Prozesse unter Umständen verzögern können“, schreibt Marcus Jung. Das kann am Ende dazu führen, dass die Justiz mit der Aufarbeitung von Wirtschaftsfällen überfordert ist.

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