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5 vor 10: Freihandel, Mindestlohn, Bauern, Mikrokredite, Geldanlage

Heute in den Linktipps: ein Plädoyer für den Freihandel, die Probleme des Mindestlohns und gerechte Bezahlung für Bauern. Außerdem geht es darum, wie man mit Mikrokrediten Gutes tun kann und weshalb viele Deutsche Schwierigkeiten bei der Geldanlage haben.


1. Freihandel, jetzt erst recht!
(faz.net, Christoph M. Schmidt, Peter Bofinger, Lars P. Feld, Isabel Schnabel und Volker Wieland)
Der Sachverständigenrat der sogenannten Wirtschaftsweisen warnt in einem Gastbeitrag mit deutlichen Worten vor zunehmenden Handelsschranken: „Eine Zuspitzung der Auseinandersetzung durch eine Spirale protektionistischer Maßnahmen oder gar ein Handelskrieg wie in den 1930er Jahren wären für die Weltwirtschaft fatal.“ Die Volkswirte fordern die EU auf, offensiv für die Vorteile des Freihandels zu werben.

2. Mindestlöhne, Arbeitslosigkeit und Flüchtlinge
(wirtschaftlichefreiheit.de, Norbert Berthold)
Seit mehr als drei Jahren gilt in Deutschland der flächendeckende Mindestlohn. Der Arbeitsmarkt hat sich seitdem entgegen anderslautender Befürchtungen gut entwickelt. Norbert Berthold befürchtet jedoch, dass dies vor allem an der guten Konjunktur liegt. Sollte das Wirtschaftswachstum bald wieder sinken, wären seiner Meinung nach als Folge des Mindestlohns vor allem Geringqualifizierte die Leidtragenden. „Private Unternehmen verringern die Arbeitsnachfrage, geringqualifizierte Arbeitnehmer verlieren.“

3. Kann ich die Welt retten, indem ich eine Banane klaue?
(zeit.de, Laura Cwiertnia)
In einem viel beachteten Internetvideo fordern Aktivisten, Obst in Supermärkten zu stehlen und das Geld stattdessen einer sozialen Organisation in Südamerika zu spenden. Das soll das Leben der Bauern in den Produzentenländern verbessern. Der amerikanische Ökonom Jeffrey Sachs glaubt nicht, dass mit Diebstahl die Welt verbessert werden kann. Er begrüßt jedoch die Diskussion, die die Aktivisten losgetreten haben.

4. Kredite für eine bessere Welt
(capital.de, Julia Groth)
Der Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus hat mit seiner Idee die Welt verändert: Er vergab kleine Kredite zu günstigen Zinsen an arme Menschen in seiner Heimat Bangladesch. Die Empfänger konnten das Geld nutzen, um sich eine Existenz aufzubauen. Yunus bekam für das Engagement den Friedensnobelpreis. Mit Mikrofinanzfonds können auch normale Anleger in seine Fußstapfen treten und Geldanlage mit sozialem Engagement verbinden.

5. Die Deutschen sind schlechte Sparer
(sueddeutsche.de, Alexander Hagelüken)
Eine neue Finanzpleite betrifft zehntausende deutsche Anleger, die um ihr Geld fürchten müssen. Für Alexander Hagelüken passt der Fall in ein Muster: In Deutschland würden Anleger zu oft unsicheren Investments am grauen Kapitalmarkt vertrauen. Gleichzeitig würden aber vergleichsweise sichere Anlagemöglichkeiten wie Aktien oder Immobilien viel zu selten genutzt. „Begünstigt wird das, weil vielen Kunden elementare Kenntnisse des Finanzmarkts fehlen: Sie schätzen Risiko und Rendite falsch ein.“

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