Dabei müsste freilich der Kurs, zudem seinerzeit die Drachme in den Euro umgetauscht worden ist, in Anbetracht der ökonomischen Probleme deutlich abgewertet werden. Damit würde ein erster Schritt zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft getan. Natürlich werden die Auslandsschulden (meist in Euro notiert) durch die Abwertung der Drachme zunächst zu einer noch größeren Belastung für Griechenland. Deshalb muss der Austritt aus der Währungsunion begleitet sein, von einer Schuldenkonferenz, bei der Staat Griechenland mit seinen Gläubigen über substantielle Forderungsverzichte verhandeln müsste. Das würde zu einer Entlastung Griechenlands und vor allem auch des deutschen Steuerzahlers beitragen. Vor allem aber würden dann die Gläubiger (Banken, Versicherungen, Fonds und Privatanleger) in die Konsolidierung einbezogen. Das ist durchaus geboten; denn sie haben mit den riskanten Kreditgeschäften zuvor auch hohe Gewinne gemacht. Damit würde zudem dem Haftungsprinzip, einem der wichtigsten Ordnungsprinzipien einer Marktwirtschaft, wieder Beachtung verschafft.
Professor Dr. Rolf Peffekoven ist Emeritus für Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der Universität Mainz; ehemaliges Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und seit 1973 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen.