Der Club der nachhaltigen Geldinstitute und ihrer Kunden ist in Deutschland überschaubar. 220.000 Menschen vertrauen ihr Geld alternativen Banken an. Experten zufolge ist aber das Potenzial williger Kunden viel größer – allein in Deutschland wird es auf acht bis zehn Millionen Menschen geschätzt.
Ein Problem der Alternativbanken: Nicht immer böten sich ihnen in dem Ausmaß neue Projekte, wie sie mit Geld überhäuft würden. So läge Geld ungenutzt brach. Auch lieferten die meisten Kriterien für grüne Fonds, die auch viele konventionelle Anbieter zusammenstellen, reichlich Interpretationsspielraum, so dass manche Anleger manchmal überrascht seien, dass sie Anteile an Unternehmen hätten, die möglicherweise nicht ihrem eigenen ethischen Code entsprechen.
Dohmen geht es nicht darum, die Wirtschaft von Geld und Gewinn zu befreien, sondern für einen gesellschaftlich sinnvollen Geldeinsatz zu werben. Für Deutschland scheint das mehr als notwendig: Sind in den USA heute bereits elf Prozent der Geldanlagen nach dem zusätzlichen Anlagekriterium „ethisch wertvoll“ so investiert, dass die Geldgeber ein ruhiges Gewissen haben können, liegt die Zahl in Europa nur bei vier, in Deutschland gar nur bei ein Prozent.