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Verantwortung braucht Freiheit

Die politische Diskussion kreist um Vorhaben, die den Menschen die Verantwortung für sich selbst und damit ihre Freiheit nehmen. Genau dies zeigt, wie sehr wir den Liberalismus eben doch brauchen.

Der Liberalismus hat es in Nachwahlgetöse schwer. Bereits vor der Bundestagswahl zeichnete sich ab: Es dreht sich alles um Verteilungsgerechtigkeit, Mindestlohn oder Reichensteuer. Der Staat kümmert sich um alles. Eigenverantwortung und Freiheit dagegen erodieren zusehends.

Um scheinbare Ungerechtigkeiten zu beseitigen, werden immer neue Interventionen vorgenommen und Wohltaten versprochen, wozu noch mehr Steuergeld gebraucht wird.

„Leben Sie – wir kümmern uns um Details“, so das Versprechen der Sozialpolitiker oder der Eurokraten. Doch dieses Angebot birgt Gefahren. Was die einen als Sicherheit empfinden, stößt den anderen als Bevormundung auf. Sie können die Verantwortung für ihr eigenes Leben in den überregulierten Bereichen nicht übernehmen.

Genau dafür aber tritt der Liberalismus ein: für verantwortliches Handeln, das die Freiheit dazu voraussetzt. Freiheit, die auf verantwortlichem Handeln beruht, ist indes nicht schrankenlos im Sinne eines „survival of the fittest“. Der Liberalismus kennt die Grenzen individueller Freiheit, wo es zu Konflikten mit den Rechten anderer kommt. Hier findet er Lösungen in einer Sozialpolitik mit Augenmaß.

Wir sollten immer daran denken: Nicht Bevormundung, Staats- und Planwirtschaft haben Deutschland zu einem der reichsten Länder der Erde gemacht, sondern liberale Prinzipien wie Freiheit, Haftung  und Eigenverantwortung. Der Liberalismus ist keineswegs am Ende, sondern notwendiger denn je.


Dieser Beitrag ist in einer längeren Fassung auf WiWo.de erschienen.