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Rentenreform: Wer gewinnt und wer verliert?

Das kosten die Rentenreformen der Großen KoaltionIm Eiltempo bringt die Große Koalition die Rentenpläne auf den Weg. Mit der abschlagsfreien Rente mit 63, der Mütterrente und der erhöhten Erwerbsminderungsrente will sie Altersarmut bekämpfen. Die eigentlich fällige Beitragssatzsenkung wurde auf Eis gelegt. Doch nicht nur die Beitragszahler werden zur Kasse gebeten.

Das ging schnell: Um ihre Rentenpläne zu finanzieren, hat die Große Koalition im Eiltempo die eigentlich Anfang Januar 2014 fällige Beitragssatzsenkung kassiert. Doch nicht nur die Beitragszahler leiden, sondern auch die Rentner selbst.

Weil die Rentenhöhe auch von dem Beitragssatz abhängt, steigt das Rentenniveau durch die unterlassene Beitragssatzsenkung weniger. Die  am 1. Juli 2015 fällige Rentenerhöhung fällt um 0,91 Prozentpunkte niedriger aus als sonst. Das entspricht einer Rentenkürzung um 1,25 Milliarden Euro im Jahr 2015 und rund 2,5 Milliarden im Jahr 2016.

Hinzu kommt: Der vor rund 10 Jahren eingeführte Nachhaltigkeitsfaktor berücksichtigt das Verhältnis zwischen der Zahl der Beitragszahler und der Zahl der Rentenempfänger und soll dafür sorgen, dass die demografische Last gerecht aufgeteilt wird. Die abschlagsfreie Rente mit 63 führt aber zu einer höheren Zahl an Rentenbeziehern und sorgt gleichzeitig für weniger Beitragszahler. Dadurch fallen die Rentenerhöhungen in den nächsten Jahren niedriger aus als ohne Eingriffe in das Rentensystem.

Unterm Strich zahlen die jetzt begünstigten Rentner die erhöhten Leistungen teilweise selbst. Die übrigen Rentner sind zusammen mit den Beitragszahlern die Verlierer.