SozialesTagged ,

Die Rente war sicher

2015 droht der Rentenkasse ein Defizit.Mit dem Rentenpaket wurde den Beitragszahlern eine fällige Senkung der Beiträge geraubt. Trotzdem droht der Rentenversicherung bereits im nächsten Jahr ein Defizit.

Mit der großen Rentenreform zu Anfang des Jahrtausends und nicht zuletzt durch die Einführung der Rente mit 67 ist es gelungen, die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung auf ein solides Fundament zu stellen und die Lasten des demografischen Wandels nach vorherrschender Meinung gerecht zwischen den Generationen zu verteilen. „Die Rente war sicher!“ Jedenfalls war ein Reformbedarf für zwei Jahrzehnte nicht absehbar.

Anfang des Jahres 2014 war dank der seit Jahren ausgesprochen guten Entwicklung am Arbeitsmarkt sogar eine deutliche Senkung des Beitragssatzes möglich und per Gesetz vorgeschrieben. Doch bekanntlich kommt unverhofft oft, vor allem dann, wenn der Gesetzgeber eifrig mitmischt. Die eigentlich fällige Beitragssatzsenkung wurde von der Großen Koalition schlicht einkassiert. Stattdessen wurden Mehrausgaben beschlossen. Die Bundesregierung rechnet infolge des Rentenpakets mit Mehrausgaben in Höhe von 9 Milliarden Euro. Realistisch sind 10,2 Milliarden, da die abschlagsfreie Rente mit 63 wesentlich häufiger als von der Regierung erwartet in Anspruch genommen werden dürfte.

Durch das Rentenpaket werden die Anhebung der Renten im Juli 2015 und die im Juli 2016 vermindert. Für die Rentner insgesamt bedeutet das, dass sie in den Jahren 2015 und 2016 auf 1,4 Milliarden bzw. 3,2 Milliarden Euro verzichten müssen. Trotz unterlassener Beitragssatzsenkung und trotz geringerer Rentensteigerungen wird die Rentenversicherung im Jahr 2015 – bei leicht steigendem Bundeszuschuss – ins Minus rutschen – wenn auch mit 0,2 Milliarden Euro nur wenig. Daran lässt sich erkennen, welchen finanziellen Schaden das Rentenpaket anrichtet.