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5 vor 10: Lohnwachstum, Handel, Umverteilung, Linkssein, Wohnungsmarkt

Wann steigen Löhne, wann steigen sie nicht - mit dieser Frage beschäftigen sich gleich zwei der heutigen Linktipp-Autoren. Außerdem geht es um Umverteilung, die Abkehr vom Leben als Linker und den Wohnungsmarkt.


1. Warum das Wachstum der Löhne in den USA so dürftig ist
(economist.com, englisch)
Die Arbeitslosigkeit in den USA liegt mit 5,5 Prozent auf historisch niedrigem Niveau – und sie sinkt weiter. Doch die Löhne sind bislang kaum gestiegen. Gerade einmal zwei Prozent mehr pro Jahr hatte der durchschnittliche US-Bürger mehr in der Tasche – das entspricht gerade der Inflation. Sind die Löhne vielleicht für einige Jobs bereits zu hoch? Der Economist erklärt, wie es zu so einem Fall kommen kann.

2. Die Auswirkungen des Handels auf die Löhne
(voxeu.org, Juan Carluccio, Denis Fougère und Erwan Gautier, englisch)
Durch Handel gleichen sich unterschiedliche Löhne in verschiedenen Ländern an – besagt zum Beispiel das Heckscher-Ohlin-Theorem. Die französischen Wissenschaftler Juan Carluccio, Denis Fougère und Erwan Gautier haben die Lohndaten französischer Fertigungsunternehmen untersucht. Das Ergebnis: Auch das Verlagern einiger Aktivitäten ins Ausland kann sich positiv auf die Löhne auswirken.

3. Umverteilung mit Lego-Steinchen
(washingtonpost.com/blogs/wonkblog, Christopher Ingraham)
Steuern sollen die Kluft zwischen arm und reich abschwächen – wie gut das in den USA funktioniert, hat die Washingtoner Denkfabrik Brookings Institution analysiert, in dem sie alle Einkommen nach Quintilen betrachten. Die Top-Verdiener müssen rund ein Viertel ihres Einkommens an den Staat abgeben, jene, die extrem wenig verdienen, müssen so gut wie gar keine Steuern bezahlen. Und doch blieb die Verteilung der Löhne höchst ungleich.

4. Marx und Engels unterm Weihnachtsbaum
(blogs.faz.net/whatsleft, Rainer Hank)
Der Wirtschaftshistoriker Werner Plumpe, der heute an der Goethe-Universität in Frankfurt lehrt, war mal ein Linker. Heute ist er das nicht mehr. Der FAZ hat er erzählt, wie er zu Marx und Engels kam und sich wieder von ihnen abwandte: “Die Tatsache, dass kein einziges nichtkapitalistisches Experiment wirtschaftlich funktionierte, dass das sowjetische Lager an der eigenen Unfähigkeit, moderne Wirtschaftsstrukturen zu schaffen, zu Grunde ging, die Tatsache, dass China seinen wirtschaftlichen Sozialismus kurzerhand über Bord warf und damit grandiose Erfolge erzielte, sich gleichzeitig politisch aber als ziemlich rabiate Diktatur präsentierte, ließ sich irgendwann einfach nicht mehr verdrängen.”

5. “Ich bin für Gerechtigkeit”
(zeit.de, Charlotte Parnack)
Von Juni an sollen nicht mehr Mieter die Courtage bezahlen, wenn sie einen Mietvertrag unterschreiben, sondern Vermieter, wenn sie einen Makler beauftragen – so will es die Regierung. Die Hamburger Maklerin Bettina Schönhoff erklärt, wieso sie gegen dieses sogenannte Besteller-Prinzip klagen will. Sie ist überzeugt: “Dass diese sogenannten prekären Mieter keine Wohnung finden, ist nicht die Schuld der Makler, sondern die Folge einer jahrzehntelangen verfehlten Wohnungsbaupolitik.”

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