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5 vor 10: Japan, Gerechtigkeit, Ökonomie, TPP, Landsteuer

Heute in den Linktipps geht es um den sinkenden Lebensstandard in Japan, den Trade-Off zwischen Effizienz und Gerechtigkeit und die missbräuchliche Verwendung von Mathematik in der Volkswirtschaft. Außerdem Thema: die transpazifische Handelspartnerschaft der USA und ein außergewöhnliches Steuermodell.


1. Unterm Strich
(zeit.de, Felix Lill)
Der Lebensstandard in Japan ist unter den OECD-Durchschnitt gesunken. Denn: Immer weniger Menschen bekommen noch einen festen Job. Die meisten von den prekär Beschäftigten gehören der jungen Generation an. Zudem werden Frauen deutlich schlechter bezahlt. Für ein Land mit einer rekordverdächtigen Verschuldung könnte das ein ernsthaftes Problem werden: Wer soll die Schulden, die vergangene Generationen angehäuft haben, jemals wieder abbezahlen?

2. Effizient und gerecht
(bloombergview.com, Clive Crook, englisch)
Die Kombination aus Demokratie und Kapitalismus würde benötigt, um etwas Menschlichkeit in das Effizienzdenken der Wirtschaft und um etwas Rationalität in die Gerechtigkeitsdebatte zu bringen, schrieb Arthur Okun in seinem Buch “Equality and Efficiency” von 1975. Zwischen Effizienz und Gleichheit bestehe nämlich ein Trade-Off. Clive Crook beschreibt in seinem Artikel, wieso Okun’s Modell auch heute noch Bestand hat.

3. Ein Ökonom attackiert
(blogs.faz.net/fazit, Gerald Braunberger)
Seriöse wissenschaftliche Arbeit vereine Worte, Mathematik und Empirie – auch in der Ökonomie. Nobelpreisanwärter Paul Romer kritisiert jene Volkswirte (wie zum Beispiel Thomas Piketty), die ihre Argumente durch fachlich schlechte Berechnungen zu stützen versuchen. In seinem Artikel erklärt Gerald Braunberger den Kern der Debatte.

4. Handel und Vertrauen
(krugman.blogs.nytimes.com, Paul Krugman, englisch)
Auch die transpazifische Handelspartnerschaft TPP, dessen rechtlichen Rahmen die USA derzeit mit den asiatischen Pazifikstaaten verhandeln, scheint in der US-Bevölkerung einige Probleme zu machen. Paul Krugman kritisiert etwa, dass einige Versprechungen der Regierungsvertreter schlicht nicht gehalten wurden. Dabei gehe es nicht darum, wie wichtig die einzelnen Punkte tatsächlich seien, sondern darum, dass die Regierung ihr Vertrauen verspiele.

5. Die Steuerpolitik von Fairhope
(slate.com, Henry Grabar, englisch)
Um für Gerechtigkeit zu sorgen, führte die Stadt Fairhope im US-Staat Alabama eine Steuer auf Land ein – dabei ist es unerheblich, was auf dem Grund steht. Auf diese Idee kam der politische Ökonom Henry George schon vor über einem Jahrhundert. In seinem Artikel beschreibt Slate-Autor Henry Grabar, woran die Idee einer solchen Einheitssteuer krankt.

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