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5 vor 10: Griechenland, Währungsunion, Zuwanderungspolitik, Datenanalyse, Korruption

Wieso Griechenland wieder in Zahlungsschwierigkeiten steckt und weshalb ein “Grexit” der Wirtschaft gut tun könnte, diskutieren die heutigen Linktipps. Außerdem beschäftigen wir uns mit hochqualifizierten Einwanderern, der Analyse von Handydaten Arbeitsloser und der Korruptionsbekämpfung in China.


1. Warum Griechenland wieder in Schwierigkeiten ist
(Economist, englisch)
Griechenland schleppt sich von Zahltag zu Zahltag. Schon eine versäumte Zahlung zerstört Vertrauen – es kann zu einem Bank Run kommen, zu Kapitalkontrollen, einem “Grexit” und einem Zahlungsstopp der Europäischen Zentralbank. Der Economist erklärt, wieso die finanzielle Lage mal wieder sehr ernst ist.

2. “Grexit” muss kein Desaster sein
(nzz.ch, Thomas Fuster)
70 Staaten sind seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus verschiedensten Währungsunionen vor allen in Afrika und Asien ausgestiegen. Die Geschichte zeigt: Ein Austritt führte sogar zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums. Das Forschungsinstitut Oxford Economics zeigt anhand historischer Daten, dass die Wirtschaft nur bei 8 Prozent der Länder um mehr als 20 Prozent einbrach. Die meisten gingen gestärkt aus dem Austritt heraus. Wieso sollte also ein “Grexit” unbedingt ein Desaster sein?

3. Wie ein Staat Hochqualifizierte anlockt
(voxeu.org, Mathias Czaika und Christopher Parsons, englisch)
Wer hochqualifizierte Arbeitskräfte in sein Land locken möchte, sollte offenbar nicht allzu strenge Einwanderungsregeln haben. Denn: Eine angebotsorientierte Zuwanderungspolitik ist deutlich erfolgreicher als jene nachfrageorientierte Herangehensweise, die sich an den offenen Arbeitsstellen eines Landes orientiert, schreiben die Ökonomen Mathias Czaika und Christopher Parsons.

4. Mobilfunkdaten über Arbeitslose
(technologyreview.com, englisch)
Ende des Jahres 2006 schloss eine Autofabrik in einer kleinen europäischen Stadt mit 15.000 Einwohnern – mehr als eintausend Menschen waren plötzlich arbeitslos. Unter anderen Wissenschaftlern hat Jameson Toole vom Massachusetts Institute of Technology die Mobilfunkdaten des Marktführers zu jener Zeit analysiert. Das Ergebnis: Nach der Schließung der Fabrik wurde weniger telefoniert, die Zahl der Kontakte nahm ab und es wurde weniger gereist.

5. Ein Hotelier will einfach in Ruhe gelassen werden
(blog.zeit.de, Felix Lee)
Korruption ist in China gang und gäbe. Premier Li Keqiang kündigte schon vor Jahren an, dagegen zu kämpfen. Eine Maßnahme zur Bekämpfung ist etwa die Verlagerung der Zuständigkeiten an lokalerere Institutionen. Doch dieses Subsidaritätsprinzip verfehle seine Wirkung, da die lokalen Behörden noch “unberechenbarer und korrupter” seien, schreibt ein Hotelier in einem Brief an den Premier – und wird erstaunlicherweise angehört.

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