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5 vor 10: Ungleichheit, Bildungsfolgen, Staatsanleihen, Ökonomie, Senioritätslöhne

Die expansive Geldpolitik könne in den USA die gesellschaftliche Ungleichheit gefördert, vermehrte Investitionen in Ausbildung die Industrielle Revolution ermöglicht und die Senioritätsentlohnung für Firmen in der heutigen Zeit zum Problem werden – um diese Themen geht es heute in den Linktipps. Außerdem im Fokus: Der “kollektive Irrflug” der Anleger auf dem Anleihenmarkt und das tatsächliche Verhalten des Menschen bei wirtschaftlichen Transaktionen.


1. Ungleichheit durch billiges Geld
(blogs.wsj.com/economics, Pedro Nicolaci da Costa, englisch)
Hat die expansive Geldpolitik der US-Zentralbank Federal Reserve die gesellschaftliche Ungleichheit in den USA befeuert? Davon geht der Ökonom Makoto Nakajima von der regionalen Notenbank aus Philadelphia in der Business Review (PDF) aus. Wie stark jeder einzelne Bürger vom billigen Geld profitieren könne, entscheide sich aber an seinem Portfolio aus Anlagen und seinen Schulden.

2. Gab Bildung den Anstoß für die Industrielle Revolution?
(marginalrevolution.com, Tyler Cowen, englisch)
Wie viele Jahre mussten die Briten in den Jahren von 1300 bis 1900 die Schulbank drücken? Dieser Frage geht Alexandra M. de Pleijt von der Universität Warwick in ihrem Paper (PDF) nach. Erstaunlich: In den Jahren vor der Industriellen Revolution wurde besonders viel in Humankapital investiert. War dies etwa der Auslöser für die umwälzenden Veränderungen in den darauffolgenden Jahren?

3. Herdentrieb am Anleihemarkt
(blogs.faz.net/fazit, Gerald Braunberger)
Aktuell gibt es einen “kollektiven Irrflug” an den Anleihemärkten, weil der überwiegendene Teil der Anleger glaube, die niedrigen Renditen auf Staatsanleihen seien von Dauer. Gerald Braunberger erklärt, wie es zu solchen Fehleinschätzungen kommen kann und weshalb die Liqidität auf den Anleihemärkten vielerorts bereits nachgelassen hat.

4. “Ökonomische Forschung für eine bessere Welt?”
(fehradvice.com, Video)
Im NZZ-Interview erklärt Professor Ernst Fehr, wieso der Mensch in seinem ökonomischen Handeln nicht immer nur Nutzenmaximierer ist. Der renommierte Verhaltensökonom von der Universität Zürich beschreibt, wie die Ökonomie noch in den achtziger Jahren funktionierte und was sich seither verändert hat.

5. Lebensarbeitszeit und das doppelte Umlagesystem
(wirtschaftlichefreiheit.de, Leonhard Knoll)
Wer alt ist, wird über seiner Produktivität entlohnt; wer jung ist, bekommt gemessen an seiner Leistung zu wenig Gehalt. Diese sogenannte Senioritätsentlohnung wird für Firmen in Zeiten des demografischen Wandels zu einer Herausforderung. Ihre Kostenstruktur nämlich sei nur dann effizient, wenn sie genügend junge Angestellte finden.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

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