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5 vor 10: Griechenland, Inflation, Energiewende, Urbanisierung, Island

Heute in den Linktipps: Warum eine öffentliche Erklärung von Top-Ökonomen zu Griechenland gefährlich ist, Deutschland so große Angst vor Inflation hat und ob die von der G7 angekündigte Energiewende tatsächlich zu schaffen ist. Außerdem: Dank der Urbanisierung hat China Indien geschlagen und in Island geht es nach der Krise weiter bergauf.


1. Plumper Aufruf ist brandgefährlich für den Euro
(welt.de, Thomas Straubhaar)
26 Top-Ökonomen haben die Gläubiger Griechenlands aufgefordert, nachsichtiger mit ihrem Schuldner zu sein. Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Thomas Straubhaar hält den Brief für brandgefährlich: Letztendlich fordert er zu einem Bruch mit Gesetzen und Verträgen auf. Eine solche Politik habe noch nie zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung geführt, schreibt Straubhaar.

2. Deutschlands panische Angst vor Inflation
(ehs.org, Simon Mee, englisch)
Immer wieder hört man von der deutschen Inflationsangst. Begründet wird diese meistens durch die angeblich Hyperinflation während der Weimarer Republik. Komischerweise scheinen sich die anderen wirtschaftlichen Probleme dieser Zeit, wie beispielsweise Arbeitslosigkeit, weniger ins kollektive Gedächtnis gebrannt zu haben. Der Oxford-Ökonom Simon Mee hat untersucht, warum das so ist und kommt zu dem Schluss: Die Bundesbank habe immer wieder vor hoher Inflation gewarnt, um ihre Unabhängigkeit zu verteidigen.

3. Kommt jetzt die globale Energiewende?
(faz.net, Marcus Theurer)
Auf dem G7-Gipfel versprachen die großen Industrienationen eine Welt ohne fossile Brennstoffe. Es ist leicht, Versprechungen zu machen, die erst nach dem Tod eingelöst werden können, lästern manche. Andere halten das Ziel jedoch für realistisch. Vor allem Energie- und Ölkonzerne müssten dann jetzt schon anfangen, sich neue Geschäftsmodelle zu überlegen.

4. Warum China so viel stärker ist als Indien
(blogs.ft.com, Yukon Huang, englisch)
Indien konnte in den vergangenen Jahrzehnten nicht mit dem sich rasend schnell entwickelnden China Schritt halten, obwohl beide ähnliche Voraussetzungen hatten. Der ehemalige Weltbank-Ökonom Yukon Huang hat jetzt einen interessanten Faktor für die langsamere Entwicklung Indiens entdeckt: Indien profitiere weniger von Produktivitätszuwächsen durch Urbanisierung. Denn viele Inder zögern aufgrund teurer Mieten, in die Stadt zu ziehen. Ein Grund für die hohen Wohnkosten: Viel Fläche gehe durch die verschwenderisch großen Grünflächen rund um Kasernen und Behörden verloren.

5. Die am wenigsten schlimmste Krise
(krugman.blogs.nytimes.com, Paul Krugman, englisch)
Island war von der Finanzkrise mit am stärksten betroffen. Doch in dem kleinen Inselstaat geht es weiter bergauf – dank Kapitalkontrollen und einer stark abgewerteten Währung. Wobei die Kapitalkontrollen nach der jetzt überstandenen Krise nun bald aufgehoben werden dürften. Der Blogger Paul Krugman hebt auch hervor, dass es Island weit besser als Irland geht – das als Beispiel für gelungene Austeritätspolitik angeführt wird.

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