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5 vor 10: Drachme, Grexit, Flüchtlinge, Armut, Energiewende

Heute in den Linktipps: Tage der Entscheidung in Griechenland, die Schuldenkrise kindertauglich erklärt und das Girokonto für Flüchtlinge. Außerdem: Warum Arme in Wirklichkeit gar nicht ärmer werden und warum die Weltwirtschaft nicht auf Öl und Kohle verzichten kann.


1. Her mit der Drachme!
(zeit.de, Hans-Werner Sinn)
Griechenland stehen richtungsweisende Tage bevor. Kann sich die Regierung in Athen mit den Gläubigern einigen? Findet das Land einen Weg aus der Schuldenkrise? Wird es den Euro behalten? Der Ökonom Hans-Werner Sinn plädiert vor den wohl entscheidenden Verhandlungen abermals für einen radikalen Schritt: Er argumentiert, weshalb aus seiner Sicht die Rückkehr zur Drachme für die Griechen zwar schmerzhaft, am Ende aber dann doch die bessere Option ist.

2. Wie man Kindern den Grexit erklärt
(handelsblatt.com)
Der viel diskutierte Grexit, also der Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone, hat seinen Weg ins Kinderfernsehen gefunden. Der Kika erklärt seinen jungen Zuschauern mit großer Offenheit, welche Folgen die Euro-Abschaffung für das Land hätte: “Das weiß im Moment eigentlich niemand.” Bloomberg-Journalist Maxime Sbaihi ist sich aber in einem Punkt sicher: Wenn schon die Kindernachrichten über einen Grexit berichten, ist das ein untrügliches Zeichen für ernste Probleme in der Eurozone.

3. Gebt den Flüchtlingen ein Bankkonto!
(sueddeutsche.de, Pia Ratzesberger)
Ohne Konto lebt es sich nicht leicht. Das bekommen in Deutschland vor allem Flüchtlinge zu spüren, die zwar arbeiten dürfen, allerdings von den Banken als Kunden abgelehnt werden. Daran sollte sich schnell etwas ändern, fordert Pia Ratzesberger. “Wenn Flüchtlinge kein Konto haben, kostet sie das nämlich nicht nur die Teilhabe an der Gesellschaft, es kostet den Staat auch Geld”; schrreibt sie. “Die Sozialleistungen zum Beispiel müssen dann bar an die Geflohenen ausgezahlt werden. Das erfordert im Zweifel mehr Verwaltung und mehr Personal.”

4. Die Schere geht nicht weiter auf
(faz.net, Patrick Bernau)
Angeblich werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Steigende Ungleichheit beim Einkommen wird von vielen Sozialpolitikern als eines der größten gesellschaftlichen Probleme betrachet. Doch das Klischee erweist sich bei genauerem Hinsehen als nicht zutreffend. In Deutschland hat sich die Lage der Armen zuletzt verbessert. Ein Grund dafür sind die Arbeitsmarktreformen des vergangenen Jahrzehnts.

5. Kohle und Öl werden bleiben, ob wir wollen oder nicht
(welt.de, Daniel Wetzel)
Es gibt einen neuen Trend im Klimaschutz. Er heißt “Divestment” und bedeutet das Abziehen von Geldern bei Unternehmen, die irgendetwas mit fossilen Energieträgern zu tun haben. Damit wollen Investoren ihr grünes Gewissen beweisen. Doch Daniel Wetzel hält die Idee für verkehrt. Die Welt wird auf absehbare Zeit nicht nur mit Sonnen- und Windenergie auskommen. Gerade um den wirtschaftlichen Aufstieg von Schwellenländern zu ermöglichen, sind Kohle und Öl aus seiner Sicht nach wie vor unverzichtbar.

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