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5 vor 10: Griechenland, EZB, Krisenlösung, Zentralbanken, Forschung

Die Verhandlungen mit Griechenland strotzten vor Inkompetenz, einzig die EZB bewahre Europa vor einer “kopflosen Politik” und es gebe vier Wege, die Griechenland-Krise noch zu lösen. Und: Jens Weidmann erklärt, wieso die deutsche Position in der Krise nicht bloß Starrsinn ist. Die heutigen Linktipps sind vom Thema Griechenland geprägt. Einzig das Forschungsprojekt “Coeure”, das die Lage der ökonomischen Forschung in Europa genauer analysieren soll, kommt aus einem etwas anderen Themenfeld.


1. US-Ökonomen empören sich über Europas “Inkompetenz”
(welt.de, Tina Kaiser)
Gleich drei namhafte US-Ökonomen wetterten am Wochenende gegen die Inkompetenz der Troika in den Verhandlungen mit Griechenland. Die Artikel von Jeffrey Sachs, Paul Krugman und Barry Eichengreen erschienen am Wochenende. Darin geben die Ökonomen ihre Sicht auf die Griechenland-Krise wieder. Eichengreen schreibt: “Ich habe den Grad politischer Inkompetenz unterschätzt – nicht nur den der Griechen, sondern noch mehr den der Gläubiger.”

2. Jürgen Habermas und der europäische Irrtum
(flassbeck-economics.de, Paul Steinhardt und Heiner Flassbeck)
Jürgen Habermas erklärt in einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung (Link), wieso die jeweiligen Regierungsvertreter zum großen Teil für die Griechenlandkrise verantwortlich seien, nicht aber die EZB. Mit den Worten “Whatever it takes” habe Mario Draghi, so glaubt er, der “kurzsichtigen, ja kopflosen Politik“ etwas entgegengesetzt. Paul Steinhardt und Heiner Flassbeck beschreiben in ihrem Blogbeitrag, an welchen Stellen Habermas’ Argumentation lückenhaft ist.

3. Vier Wege, um die Griechenland-Krise zu lösen
(washingtonpost.com/blogs/wonkblog, Jim Tankersley, englisch)
Was kann Griechenland noch tun? Im Interview mit dem Wonkblog analysiert Austan Goolsbee die Situation in Griechenland und liefert Lösungsansätze. Ein knappes Jahr war er Vorsitzender des Rates der Wirtschaftsberater von US-Präsident Barack Obama. Nun lehrt der Ökonom wieder an der University of Chicago. Vier Ideen zur Lösung hat er parat.

4. Was braucht ein effizientes und widerstandsfähiges Finanzsystem?
(bundesbank.de, Jens Weidmann)
“Und dieser tiefere Sinn ist die ziemlich einfache Erkenntnis, dass jede wirtschaftliche Entscheidung eine Abwägung mit sich bringt, die in diese Entscheidung einbezogen werden muss”, sagt Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, in seiner Rede auf dem IIF Europe Summit. Er erläutert, wieso diese Abwägung zwischen Kosten und Nutzen auch für Zentralbanken gelte und weshalb es kein deutscher Starrsinn sei, im Falle Griechenlands auf seinen Überzeugungen zu bestehen.

5. Das “Coeure”-Projekt
(voxeu.org, Marc Ivaldi, englisch)
Der Stand der ökonomischen Forschung in Europa habe sich in den vergangenen Jahren extrem verbessert, schreibt Marc Ivaldi auf Voxeu. Das Forschungsprojekt “Coeure” soll die Entwicklung der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung in Europa zu Tage bringen. Der Autor erklärt, wie das Projekt ablaufen soll.

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