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5 vor 10: Griechenland, Referendum, Euro, Bahn, Mindestlohn

Heute in den Linktipps: Alles über das anstehende Referendum in Griechenland und die Probleme der Eurozone. Außerdem: das teure, aber lohnenswerte Ende des Tarifkonflikts bei der Bahn und Andrea Nahles' fragwürdige Bilanz beim Mindestlohn.


1. Griechenlands Entscheidung
(nytimes.com, George Papaconstantinou, englisch)
Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman hat den Griechen empfohlen, beim Referendum über das Sparprogramm am Sonntag mit Nein zu stimmen. Der frühere griechische Finanzminister George Papaconstantinou zeigt sich in einem Leserbrief an die “New York Times” verwundert über die Leichtigkeit, mit der Krugman diesen Rat erteilt. Er gesteht zwar Fehler der Bailout-Programme ein. Immerhin hätten sie aber das Chaos vor den Geldautomaten, das momentan in Griechenland herrsche, fünf Jahre lang verhindert.

2. Bleibt bei uns!
(zeit.de, Marc Brost)
Es passe zu dieser hinterhältigen, unübersichtlichen Krise, dass nun alles auf ein scheinbar einfaches Ja oder Nein des griechischen Volkes hinauslaufen soll, schreibt Marc Brost in der “Zeit”. Er findet die Volksabstimmung problematisch, da sich hinter der eigentlichen Frage “sehr viele, sehr schmerzhafte Entscheidungen verbergen”. Dabei werden die Griechen nicht nur über ihre eigene Zukunft abstimmen. “Sie stimmen darüber ab, wie es mit uns allen weitergeht.”

3. Mit der Lizenz zum Geld drucken
(faz.net, Tim Kanning)
Die griechische Regierung will offenbar trotz ihrer Differenzen mit den anderen Mitgliedern der Eurozone die europäische Gemeinschaftswährung behalten. Doch was passiert, wenn sich die Konfrontation verschärft? Könnte Griechenland in Zukunft dann einfach seine eigenen Euroscheine drucken? Rein technisch schon, schreibt Tim Kanning. Dennoch käme eine nicht abgesprochene Aktion einer Straftat gleich.

4. Schlichter nehmen Claus Weselsky an die Kandare
(wiwo.de, Christian Schlesiger)
Die Zeit der Bahnstreiks ist in Deutschland vorerst zu Ende. Die erfolgreiche Schlichtung zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL sieht eine Friedenspflicht bis 2016 vor. Wahrscheinlich wird man auf Streiks sogar bis 2020 verzichten oder sie zumindest nur als allerletzte Möglichkeit einsetzen. Beobachter sehen darin eine gute Nachricht. “Das Schlichtungsergebnis ist zwar teuer”, schreibt Christian Schlesiger, “doch die Bahn gewinnt Ruhe”.

5. Endlich nicht mehr nur auf stur
(wiwo.de, Stefan von Borstel)
Nach monatelanger Kritik an dem enormen bürokratischen Aufwand, den der Mindestlohn für Unternehmen schafft, lenkt Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles ein und verspricht Nachbesserungen. Gleichzeitig lobt sie die Einführung der Lohnuntergrenze in höchsten Tönen – ohne dabei die negativen Effekte zu erwähnen. “Zwar wächst die Beschäftigung weiter, aber längst nicht mehr so stark wie vor Einführung des Mindestlohns”, analysiert Stefan von Borstel. “Unerwünschte Nebenwirkungen der Lohnuntergrenze – wie steigende Preise im Taxi, beim Bäcker oder in Gaststätten – lässt Andrea Nahles in ihrer Bilanz außen vor.”

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