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5 vor 10: Reformpläne, Tsipras, Schuldenschnitt, Ökonomen, Steuern

Griechenland steht - wieder einmal - ein richtungweisendes Wochenende bevor. Die Regierung von Alexis Tsipras hat ihre Reformvorschläge eingereicht. Nun muss der Rest der Eurozone darüber entscheiden. Hintergründe dazu gibt es heute in den Linktipps. 

 

1. Der Raser
(tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Alexis Tsipras ist erst seit einem halben Jahr im Amt. “Und es wirkt wie ein halbes Jahrhundert”, schreibt Constantin Seibt in einem lesenswerten Portrait über den griechischen Regierungschef: “Einerseits, weil so viel, andererseits, weil fast nichts passiert ist. In der Griechenland-Krise herrscht ein rasender Stillstand.” Seibt zeichnet die Zeit unmittelbar nach der Wahl der Syriza-Regierung nach, der schon nach vier Wochen der Staatsbankrott drohte, und führt die Leser in ein Brüsseler Hotel, wo Tsipras die umstrittene Entscheidung traf, ein Referendum abzuhalten.

2. Ein Schuldenschnitt ist ein Schuldenschnitt
(blog.zeit.de, Mark Schieritz)
Angela Merkel hat ihn stets ausgeschlossen: einen Schuldenschnitt für Griechenland. Nun wird offenbar dennoch genau darüber gesprochen. Mark Schieritz erklärt, wie sich das öffentlich vertreten lässt: In der Tat dürfte Griechenlands nominelle Schuld wohl kaum reduziert werden. Möglich sind aber zum Beispiel Zinssenkungen oder Laufzeitverlängerungen. Auch wenn das wohl anders genannt werden wird, bleibt es aus ökonomischer Sicht genau das, wogegen sich die Kanzlerin so lange wehrte.

3. Ökonomen: Spart! Gebt Geld aus!
(sueddeutsche.de, Claus Hulverscheidt und Alexander Hagelüken)
In der Debatte über die Zukunft Griechenlands offenbart sich eine Merkwürdigkeit: Während sich in Deutschland viele Ökonomen finden, die auf eine Sanierung der griechischen Staatsfinanzen drängen, sind ihre US-amerikanischen Kollegen mehrheitlich anderer Meinung. Sie fordern mehr Staatsausgaben, um die Wirtschaftskrise zu beenden und das Wachstum anzufachen. Die “Süddeutsche” versucht herauszufinden, woran diese Meinungsunterschiede wirklich liegen.

4. Warum wurden die Griechen eigentlich gefragt?
(pixeloekonom.de, Johannes Eber)
In den Schuldenstreit mit Griechenland kommt offenbar in letzter Minute Bewegung. Die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am späten Abend ihre Reformvorschläge nach Brüssel gemailt, die sich ersten Berichten zufolge stark an den Wünschen der internationalen Geldgeber orientieren sollen. Beobachter wie Johannes Eber lässt das ein wenig ratlos zurück. Hatte nicht genau diese Regierung noch vor wenigen Tagen massiv Stimmung gegen die Forderungen der Gläubiger gemacht?

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

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