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5 vor 10: Hilfspakete, Hochzeiten, Handel, Niedrigzinsen, Euro

Am Dienstag in den Linktipps: Das Dilemma der Griechenland-Rettungen, teure Hochzeiten und die Konstruktionsfehler des Euro. Außerdem geht es um die Frage, wieso Frauen freien Handel weniger toll finden als Männer und weshalb die Behauptung, ganz Deutschland habe von der Eurorettung profitiert, eine Milchmädchenrechnung sein könnte.


1. Das Dilemma der griechischen Hilfspakete
(project-syndicate.org, Dambisa Moyo, englisch)
Die ständigen Bailouts Griechenlands hätten tragische Folgen für das Land und seine Bevölkerung, schreibt Dambisa Moyo, Autorin des Buches “Dead Aid, Winner Take All”. Sie vergleicht diese Politik mit der Entwicklungshilfe, in der reiche Staaten armen mit guten Absichten finanziell unter die Arme gegriffen, letztlich aber viel kaputt gemacht hätten.

2. Warum Hochzeiten so teuer sind
(blog.zeit.de/teilchen, Björn Maatz, Video)
Hochzeiten sind unwahrscheinlich teuer – in den USA im Durchschnitt etwa 31.000 Dollar. Vox ist der Frage nachgegangen, weshalb Hochzeiten mehr ins Geld gehen als andere, ähnliche Feierlichkeiten. Fazit: Zu der “Once in a lifetime”-Mentalität käme noch die Tatsache, dass am Markt für Hochzeitskleider, Tischdeko und Blumensträuße asymmetrische Informationsverteilung bestehe.

3. Frauen mögen den freien Handel weniger
(marginalrevolution.com, Tyler Cowen, englisch)
Frauen halten weniger vom freien Handel als Männer, das haben seit der Jahrtausendwende zahlreiche Studien gezeigt. Die Wissenschaftler der University of Pennsylvania Edward D. Mansfield, Diana C. Mutz und Laura R. Silver wollen dies in ihrem Paper genauer erklären. Frauen, heißt es, seien etwa kritischer gegenüber Wettbewerb und seltener bereit umzuziehen.

4. Milchmädchenrechnung
(faz.net, Philip Plickert)
Gemäß einer Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) habe Deutschland von der Eurorettung profitiert. Für Philip Plickert ist dies eine Milchmädchenrechnung: “Die Ersparnis des Fiskus ist der Verlust der Sparer, die kaum noch Erträge bekommen. Insgesamt hat Deutschland als Sparernation von den Niedrigzinsen keinen Gewinn”, schreibt er. Der deutsche Staat aber, der hat ja demnach von der Rettung profitiert.

5. Der Euro im Weltwährungssystem
(avenir-suisse.ch, Rudolf Walser)
Der Euro habe so viele Konstruktionsfehler, dass die Eurozone weit von einem idealtypischen Währungsraum entfernt sei, schreibt der Volkswirt Rudolf Walser, der sich beim Think Tank Avenir Suisse mit den Schwerpunken Geld und Währung beschäftigt. Er beschreibt, welche verschiedenen Währungssysteme es gibt, inwiefern sich der Euro vom Optimum unterscheidet – und wieso dies eine bewusste politische Entscheidung war.

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