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5 vor 10: Flüchtlinge, Milchbauern, Schwellenländer, Entwicklungsbank, Helikopter-Pendler

Heute in den Linktipps: Warum Milchbauern gar nicht so arm dran sind, nur so wenige Flüchtlinge eingestellt werden und die Schwellenländer das schwächste Glied der Weltwirtschaft geworden sind. Außerdem: Chinas neue Entwicklungsbank will großzügiger als die Weltbank werden und in Brasilien trifft die Krise Helikopter-Pendler.


1. Sie wollen, aber dürfen nicht
(sueddeutsche.de, Jan Bielicki, Lea Hampel, Pia Ratzesberger)
Unternehmen suchen dringend Mitarbeiter, Flüchtlinge würden gerne bei ihnen arbeiten. Wo ist also das Problem? Die Unsicherheit, sagen die Unternehmen. Denn weil die Länge des Aufenthalts oft unklar ist, können Unternehmen kaum in die Ausbildung von Flüchtlingen investieren. Die Wirtschaft fordert deswegen die sogenannte 2+3 Regel: Sie würde garantieren, dass Asylbewerber und Geduldete sicher für die gesamte Ausbildungszeit sowie für zwei weitere Jahre als Facharbeiter im Land bleiben dürften.

2. Von armen Milchbauern kann keine Rede sein
(faz.net, Hendrik Kafsak)
Manche Milchbauern leiden unter dem Wegfall der Milchquote. Bei ihren Protesten und den Rufen nach weiteren Hilfen wird aber häufig vergessen: Die Bauern profitieren bereits von kräftigen Subventionen der EU: 56 Milliarden Euro stellt sie den Landwirten in diesem Jahr zur Verfügung; 43,5 Milliarden davon sind Direkthilfen.

3. Das schwächste Glied der Weltwirtschaft
(blog.tagesanzeiger.ch, Tobias Strautmann)
Seit den Börsenturbulenzen in China geht die Angst vor einer weiteren Asienkrise um. Dabei ist die Gefahr einer Überschuldung in Asien diesmal geringer. Deutlich fragiler sind die Volkswirtschaften in Lateinamerika – insbesondere deshalb, weil hier die Dollar-Verschuldung der Unternehmen und Banken in den vergangenen Jahren besonders stark zugenommen hat. Sollten ihre lokalen Währungen weiter abwerten, könnte das zu großen Problemen führen.

4. Chinas Enwicklungsbank will großzügiger als Weltbank sein
(af.reuters.com, Koh Gui Qing, englisch)
Die neue Entwicklungsbank von China will noch dieses Jahr ihre Arbeit aufnehmen. Sie gilt als Konkurrenz-Institution zur vom Westen dominierten Weltbank. Reuters meldet jetzt in einer Exklusivnachricht, dass die Bank deutlich geringe Auflagen an ihre Schuldner machen wird. Das betreffe beispielsweise Privatisierungen oder angebotsorientierte Reformen.

5. Brasiliens Krise trifft die Helikopter-Pendler
(bloomberg.com, Christiana Sciaudone Thomas Black)
Fast nirgendwo pendeln so viele Menschen mit dem Helikopter zur Arbeit wie in São Paulo. Wegen verstopfter Straßen und der Angst vor Entführungen bevorzugen viele reiche Manager den Luftweg ins Büro. Doch die Krise in Brasilien trifft den Markt hart. Einige Helikoptertaxi-Anbieter verzeichnen mittlerweile fast 40 Prozent weniger Flüge.

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