LinktippsTagged , , , ,

5 vor 10: Zinsen, Flüchtlinge, Arbeitszeiten, Lebenserwartung, China

Heute in den Linktipps: Was die lange erwartete Entscheidung der US-Notenbank bedeutet, wie Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert werden können und wie kürzere Arbeitszeiten die Produktivität steigern. Außerdem: Reiche leben immer länger und Chinas Verschuldung wächst in rasantem Tempo.


1. Yellen hat das Richtige getan
(newyorker.com, John Cassidy, englisch)
Selten wurde dem Auftritt eines Notenbankchefs so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie gestern der US-Zentralbankchefin Janet Yellen. Sie verkündete, dass die Federal Reserve ihre Leitzinsen weiterhin unverändert lässt. Die Zinswende bleibt damit vorerst aus. Die Entscheidung liegt nicht nur an Unsicherheiten für die Weltwirtschaft wegen der ökonomischen Lage Chinas. Auch in den USA fehlen noch die Gründe, die eine Zinsanhebung rechtfertigen würden.

2. Können wir uns den Mindestlohn für Flüchtlinge leisten?
(wiwo.de, Marc Etzold)
Ökonomen sind sich einig: Die Zuwanderung kann für Deutschland gerade mit Blick auf den demografischen Wandel eine echte Chance sein. Doch dafür müssen die Menschen, die ins Land kommen, auch in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das gilt nicht nur für syrische Ärzte und Ingenieure, sondern auch für Geringqualifizierte. Ob diese Integration mit dem aktuell geltenden Mindestlohn von 8,50 Euro gelingen kann, ist aus Sicht von Wirtschaftswissenschaftlern jedoch fraglich.

3. Der Sechs-Stunden-Tag zahlt sich aus
(qz.com, Olivia Goldhill, englisch)
Die meisten Berufstätigen verbringen mehr Zeit bei der Arbeit als mit ihrer Familie. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Job und Privatleben lässt sich immer seltener erreichen. In Schweden versuchen öffentliche Arbeitgeber, diesen Trend umzukehren. Sie haben den Arbeitstag um zwei Stunden gekürzt und berichten von positiven Erfahrungen: Es gibt nicht nur weniger stressbedingte Erkrankungen, die Mitarbeiter sind seit der Umstellung auch produktiver geworden.

4. Reiche leben immer länger
(bloombergview.com, Peter R. Orszag und Ronald D. Lee, englisch)
Dass Menschen mit mehr Geld und besserer Bildung überdurchschnittlich lange leben, ist seit Jahrzehnten bekannt. Neue Studien zeigen jedoch, dass der Vorsprung bei der Lebenserwartung immer größer wird. Zuletzt lebten die oberen 20 Prozent um 13 Jahre länger als das ärmste Fünftel der Bevölkerung. Diese Erkenntnis sollte auch bei der Gestaltung von Sozialsystemen bedacht werden.

5. Chinas Problem in einem Chart
(blog.tagesanzeiger.ch, Mark Dittli)
Die Krisenmeldungen aus China kommen von vielen Seiten: Das Wirtschaftswachstum ist so gering wie seit Jahrzehnten nicht mehr, die Abwertung des Yuan weckt Sorgen vor einem Währungskrieg und die Finanzmärkte in Shanghai befinden sich auf einer wilden Achterbahnfahrt. Für Mark Dittli gibt es aber noch einen anderen Punkt, der ihn viel stärker beunruhigt: Der massive Anstieg der Verschuldung Chinas, den er als den wohl rasantesten Schuldenaufbau aller Zeiten bezeichnet.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

Keinen Ökonomen-Blog-Post mehr verpassen? Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter, abonnieren Sie unseren RSS-Feed oder unseren Newsletter.