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5 vor 10: Mindestlohn, Liberalismus, Arbeitszeit, EZB, London

Heute in den Linktipps: Der Mindestlohn ist schlecht für die Integration von Flüchtlingen, der Liberalismus braucht neue Impulse und Keynes und Hayek streiten über die Arbeitszeit. Außerdem: Warum die EZB eine riskante Wette eingegangen und man in London skeptisch gegenüber der EU ist.


1. Mindestlohn verhindert Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt
(ces-ifogroup.de, Michele Battisti, Gabriel Felbermayr)
Die Ifo-Ökonomen Michele Battisti und Gabriel Felbermayr warnen in einem neuen Papier vor negativen Folgen des Mindestlohns für die Integration von Flüchtlingen. Da viele von ihnen gar nicht oder nur schlecht ausgebildet seien, würden sie nur Arbeit im Niedriglohnsektor finden. Doch gerade dieser Bereich kann wegen der gesetzlichen Lohnuntergrenze weniger Menschen aufnehmen.

2. “Aufpassen, das wir nicht vom Staat überrollt werden”
(wiwo.de, Tim Rahmann)
Der amerikanische Politikwissenschafter Larry Siedentop sieht den Liberalismus in der Krise. Der Grund: Er wird nur noch rein ökonomisch betrachtet. Dabei geht die Denkschule viel weiter: Im Kern bedeute sie, dass alle Menschen gleich sind. Gesellschaftspolitisch würde das vor allem bedeuten, dass wir wieder für mehr Chancengleichheit sorgen müssten.

3. Wie lange wollen wir arbeiten
(capital.de, Capital-Redaktion)
Die ehrwürdigen Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes und Friedrich August von Hayek streiten um unsere Arbeitszeit. Blickt man auf die jüngste Geschichte, scheint Hayek näher an der Wahrheit zu sein: Trotz steigenden Wohlstands arbeiten die Menschen in den vergangenen Jahrzehnten kaum weniger, Top-Kräfte sogar noch mehr. Allerdings sei das nicht schlimm: Schließlich wäre das ja ihre freiwillige Entscheidung. Da bleibt Keynes nur noch, die Grabinschrift einer Putzfrau zu zitieren.

4. Mit noch mehr Geld gegen die Deflation
(blog.zeit.de, Dieter Wermuth)
Angesichts der steigenden Gefahr einer Deflation, rechnet Dieter Wermuth mit einer weiteren Lockerung der EZB-Geldpolitik, die noch deutlich zögerlicher gewesen sei als die der Zentralbanken in den USA und Japan. Allerdings sieht Wermuth auch steigende Risiken: Schon jetzt bemerke er Anzeichen für Blasen in den Wertpapiermärkten, in welche die ganze Liquidität der Notenbanken fließt.

5. Die Anti-EU-Bewegung erreicht die Londoner City
(faz.net, Marcus Theurer)
Bis spätestens Ende 2017 werden die Briten über einen EU-Austritt abstimmen. Mittlerweile herrscht selbst im mit dem Festland vernetzten London eine große Skepsis gegenüber den Behörden in Brüssel. Der Grund: Die Kontinentaleuropäer seien einer echten Marktwirtschaft gegenüber zu verschlossen.

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