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5 vor 10: Zeitungen, China, Geldpolitik, Weltbank, Arbeitslosigkeit

In den Linktipps geht es heute um die Rettung der Zeitungsbranche, das Ende der Ein-Kind-Politik in China, die sozialen Folgen der Nullzinspolitik und Kritik an einer vielbeachteten Rangliste der Weltbank. Außerdem: Warum der Rekord am Arbeitsmarkt nur für kurze Zeit Grund zum Feiern gibt.


1. Brauchen wir eine Zwangsgebühr zur Rettung der Zeitungen?
(opinion-club.com, Volker Warkentin)
Die Auflagen gedruckter Zeitungen kennen fast ausnahmslos nur einen Weg: Nach unten. Printjournalismus war einst eine Boombranche, mittlerweile handelt es sich aber um eine aussterbende Zunft. Michael Konken, der scheidende Chef des Deutschen Journalisten-Verbandes, fordert angesichts der bedrohlichen Lage nun eine staatliche Rettung für die angeschlagenen Papierprodukte. Volker Warkentin hält das jedoch für keine gute Idee.

2. Die Ökonomie hinter der Ein-Kind-Politik
(marginalrevolution.com, Tyler Cowen, englisch)
China beendet seine jahrzehntealte Ein-Kind-Politik. Die Vorgabe aus Peking war angesichts des drastischen Einschnitts in die persönliche Freiheit stets umstritten. Tyler Cowen erklärt, weshalb die Politik aber durchaus Vorteile hatte: Durch die Begrenzung auf ein Kind war es Familien möglich, deutlich mehr in die Ausbildung ihrer Nachkommen zu investieren. Der Anstieg der Bildung in China war so deutlich schneller möglich.

3. Sozialer Friede in Gefahr
(wiwo.de, Frank Doll und Gerald Cesar)
In den USA, in Japan und in Europa versuchen Zentralbanken gleichermaßen die Wirtschaft mit einer Nullzinspolitik in Gang zu bringen. Doch trotz der Flut des billigen Geldes haben die großen Industrieländer nach wie vor erhebliche wirtschaftliche Probleme. Der Ansatz der Notenbanker funktioniert nicht, argumentieren Frank Doll und Gerald Cesar. Stattdessen würden dadurch nur Vermögenswerte aufgeblasen, was vor allem den Reichen helfe. Ist die aktuelle Geldpolitik eine gigantische Umverteilungsaktion nach oben?

4. Die verzerrte Weltsicht der Weltbank
(bloombergview.com, Leonid Bershidsky, englisch)
Der “Doing Business”-Index der Weltbank stößt Jahr für Jahr auf große Aufmerksamkeit. Regierungen in Ländern wie Indien und Russland erklären es als nationales Ziel, in der Rangliste möglichst gut abzuschneiden. Doch die Erfolge, die sie feiern, sind fragwürdig. Denn der Index berücksichtigt zwar unternehmensfreundliche Reformen, lässt viele andere wirtschaftliche Erfolgsfaktoren jedoch außen vor.

5. Nur noch 2,649 Millionen ohne Job
(handelsblatt.com)
Am Arbeitsmarkt läuft es blendend: So wenige Arbeitslose gab es in Deutschland zuletzt vor 24 Jahren. Zum ersten Mal seit November 1991 meldet die Bundesagentur für Arbeit weniger als 2,7 Millionen Arbeitslose. Doch schon jetzt ist klar: Lange wird die Feierlaune nicht anhalten. Durch den starken Zuzug an Flüchtlingen zeichnet sich bereits jetzt ein massiver Anstieg der Hartz-IV-Empfänger ab.

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