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5 vor 10: Flüchtlinge, Japan, Zinsen, Yuan, Musikindustrie

Heute in den Linktipps: Die deutsche Staatskasse kann die starke Zuwanderung von Flüchtlingen verkraften, Japan verschläft die Digitalisierung und die Theorie über ein Überangebot an Sparkapital ist eine Mär. Außerdem: Warum der chinesische Yuan bald eine Weltwährung wird und immer weniger Musikalben erscheinen.


1. Das können wir uns leisten
(zeit.de, Sebastien Dullien)
Angesichts der vielen Flüchtlinge, die derzeit nach Deutschland kommen, wächst die Sorge vor einer zu großen Belastung des Staatshaushalts. Doch Grund zur Panik gebe es nicht, schreibt Sebastian Dullien. In einer Überschlagsrechnung kommt er zu dem Schluss, dass die Integration der Flüchtlinge sogar ohne Steuererhöhungen gelingen kann. Unter der Voraussetzung, dass die Konjunktur nicht einbricht.

2. Ein Hochtechnologie-Land verpasst die Digitalisierung
(bbc.com, Michael Fitzpatrick, englisch)
Bei Japan denkt man an Roboter und Technologie. Doch die Realität in japanischen Büros sieht anders aus: Daten werden noch auf CDs gebrannt und per Post verschickt, selbst Faxgeräte sind noch in Betrieb. Japanische IT-Abteilungen gelten als äußerst konservativ und ängstlich – das könnte dem Land erhebliche Wettbewerbsnachteile bescheren.

3. Die Mär von der weltweiten Sparflut
(wiwo.de, Malte Fischer)
Ist ein Überangebot an gespartem Kapital verantwortlich für die niedrigen Zinsen? Einige Ökonomen wie der Amerikaner Larry Summers behaupten das. Malte Fischer ist anderer Meinung und beruft sich dabei auf eine neue Studie der Denkfabrik Flossbach von Storch Research Institute. Demnach sind tatsächlich die Notenbanken verantwortlich für die geringe Verzinsung von Spareinlagen – und das birgt gefährliche Konsequenzen.

4. China wirft seine Währung auf den freien Markt
(sueddeutsche.de, Marcel Grzanna)
Die Volksrepublik will mit dem Yuan dem Dollar als internationale Leitwährung Konkurrenz machen. Doch dafür muss die chinesische Führung das Finanzsystem weiter liberalisieren. Im neuen Fünf-Jahres-Plan hat sie nun festgelegt, den Renminbi bis 2020 den Kräften des Marktes zu überlassen. Doch ob das gelingt, ist angesichts der jüngsten Turbulenzen ungewiss. “Der Wille zur freien Konvertierbarkeit könnte in rauen wirtschaftlichen Zeiten auf die Probe gestellt werden”, schreibt Marcel Grzanna.

5. Warum das klassische Album stirbt – außer für Stars wie Adele
(qz.com, Ashley Rodriguez, englisch)
Bands und Sänger überdenken ihr Geschäftsmodell: Statt Alben herauszubringen, veröffentlichen sie ihre Songs nach und nach. So bleiben sie länger im Gespräch und verschwinden nicht von den Liederlisten der Streaming-Dienste wie Spotify – die immer mehr Marktanteile in der Musikindustrie ergattern. Künftig dürfte sich der klassische Plattenverkauf nur noch für die ganz Großen rechnen.

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