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5 vor 10: Helmut Schmidt, Drogenmärkte, Flüchtlinge, Öl, Neoklassik

Heute in den Linktipps: Wie Helmut Schmidt die Wirtschaft gelenkt hat, warum Konsumenten schlechte Karten auf illegalen Drogenmärkten haben und wie wir Flüchtlingen die Integration unfreiwillig erschweren. Außerdem: Es gibt Zweifel an der Wissenschaftlichkeit der Neoklassik und der niedrige Ölpreis birgt auch Gefahren.


1. Wirtschaftsweiser, Gipfelstürmer, Währungsreformer
(faz.net, Manfred Schäfers)
Manche nennen den verstorbenen Altkanzler auch “Weltökonom”. Vor seiner Zeit als Kanzler war er jedenfalls auch Wirtschafts- sowie Finanzminister. FAZ-Redakeur Manfred Schäfers blickt auf die Wirtschaftspolitik Helmut Schmidts zurück. Die orientierte sich oft am Zeitgeist: So bezog sich Schmidt beispielsweise auf die Philippskurve, die eine hohe Inflation mit geringer Arbeitslosigkeit verbindet – ein Zusammenhang, der heute als zu simpel gilt.

2. Heroin zu verschenken
(sueddeutsche.de, Jan Schmidbauer)
Auch auf dem Drogenmarkt regieren die Gesetze der Ökonomie. Allerdings häufig zum Nachteil des Konsumenten: Weil Anbieter sich oft in Kartellen organisieren, können sie dank ihrer Monopolstellung höhere Preise verlangen. Außerdem lassen sich die Anbieter das hohe Risiko, das sie in Kauf nehmen, gut bezahlen: Geschmuggeltes Heroin ist bis zu 25 mal teurer als im ursprünglichen Herkunftsland.

3. Wir Wohlstandsmenschen: Woran die Integration zu scheitern droht
(pixeloekonom.de, Johannes Eber)
Oft wollen wir etwas besonders gut und richtig machen – und erreichen dann exakt das Gegenteil. Blogger Johannes Eber befürchtet, dass die Deutschen bei der Integration der Flüchtlinge in diese Falle tappen. Denn durch den Mindestlohn sperren wir viele Flüchtlinge aus dem Arbeitsmarkt aus. Das Ergebnis: “Wir wollen helfen – und verbieten die Selbsthilfe”, schreibt Eber.

4. Das billige Öl macht die Menschen träge
(welt.de, Nando Sommerfeldt, Holger Zschäptz)
Der Ölpreis ist so niedrig wie seit Jahren nicht mehr – und wird den Experten der Internationalen Energieagentur zufolge auch in den kommenden Jahren nicht ansteigen. Doch das bedeutet nicht nur Positives. Denn die Investitionen in den teuren Förderländern wie USA und Kanada gehen zurück, die Welt wird immer abhängiger von der Energie aus dem Nahen Osten – und damit auch anfälliger für Schocks.

5. Wie wissenschaftlich ist die Neoklassik?
(blog.zeit.de, Fabian Lindner)
Ist die Neoklassik überhaupt eine echte Wissenschaft? Fabian Lidner äußert im Herdentrieb-Blog der Zeit seine Zweifel. Seiner Meinung nach konstruieren die Ökonomen der Neoklassik ihre Theorien so geschickt, dass diese kaum widerlegbar seien – und entsprechen so nicht dem Wissenschaftsverständnis des angesehenen Philosophen Karl Popper.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

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