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5 vor 10: Klimagipfel, Schwellenländer, Zuckerberg, Euro, Afrika

Heute in den Linktipps: Warum es schwierig wird, ein bindendes Klimaabkommen zu schmieden, weswegen der Westen Verständnis für die großen Schwellenländer haben sollte und wie sich chinesische Investoren in Afrika verhalten. Außerdem: Zuckerberg stellt sich in die Tradition großer US-Milliardäre und die EZB hat es auf den Wechselkurs des Euro abgesehen.


1. Ein juristischer Ritt auf der Rasierklinge
(handelsblatt.com, Thomas Hanke)
Auf der Klimakonferenz in Paris haben die Verhandler ein Problem: Viele Staaten werden die Beschlüsse nicht in der eigenen Gesetzgebung verankern können. Das trifft auch auf die Vereinigten Staaten zu: Barack Obama kann strenge Ziele nicht durch den Kongress bringen. Für die Verhandler bedeutet das: “Sie müssen nach einem Text suchen, der alle Teilnehmer völkerrechtlich verpflichtet, ohne unmittelbar in die nationale Gesetzgebung einzugreifen – ein juristischer Ritt auf der Rasierklinge”, schreibt Thomas Hanke.

2. Schimpft nicht auf China und Indien
(qz.com, Steffen Böhm, englisch)
Indien und China werden unentwegt als “Klima-Killer” bezeichnet. Dabei pusten die westlichen Industriestaaten seit 300 Jahren CO2 in die Atmosphäre – und sind damit maßgeblich für die bisherige Erderwärmung verantwortlich. Nur wenn der Westen auf die Schwellenläner zugeht, wird es eine tragfähige Lösung auf dem Klimagipfel in Paris geben, schreibt der Wirtschaftsprofessor Steffen Böhm.

3. Zuckerberg stellt sich in die Tradition amerikanischer Milliardäre
(sueddeutsche.de, Matthias Kolb)
Der Facebook-Gründer will 99 Prozent seiner Facebook-Aktien spenden. Für ihn bleibt trotzdem noch ein Batzen: Auch ein Prozent der Anteile sind mehrere hundert Millionen Dollar wert. Die Spende ist dennoch beachtlich. Zuckerberg stellt sich damit in die Tradition vieler reicher Amerikaner. Dahinter steckt auch der Gedanke, dass sich die Kinder und Enkel trotz ihrer privilegierten Erziehung anstrengen und selbst erfolgreich sein sollen.

4. Eine kräftige Abwertung des Euro würde helfen
(blog.zeit.de, Dieter Wermuth)
Die Inflation springt trotz der lockeren Geldpolitik nicht an. Zeit-Blogger und Ökonom Dieter Wermuth hält es mittlerweile für wahrscheinlich, dass die EZB ihr Inflationsziel hauptsächlich über den Wechselkurs erreichen will. Ein schwacher Euro erhöht die Importpreise und treibt damit die Inflation. Allerdings kann die Zentralbank das nicht offen kommunizieren – das würde sofort einen Währungskrieg provozieren, schreibt Wermuth.

5. Wie China in Afrika investiert
(blog.tagesanzeiger.ch, Tobias Straumann)
Afrika ist eines der wichtigsten Investitionsziele der Chinesen. Ein neue Studie hat nun genauer untersucht, wie sich die Chinesen auf dem Kontinent verhalten. Überraschend: Die Volksrepublik investiert nach ganz ähnlichen Regeln und Präferenzen wie westliche Unternehmen. Nur einen Unterschied gibt es – China geht auch in Staaten, die weniger stabil sind und einen geringen Schutz der Menschenrechte haben.

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