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5 vor 10: Prognosen, Vermögenssteuer, Geld, Kapitalismuskritik, Ölpreis

Ökonomen versprechen bessere Vorhersagen von Wirtschaftskrisen, Forscher debattieren die Auswirkungen einer Vermögenssteuer und Unternehmen horten massenhaft Geld - das sind die Themen in den Linktipps von heute, in denen es außerdem auch um Kapitalismuskritik in Köln und um den Preissturz auf den Rohstoffmärkten geht.


1. Ökonomische Vorhersagen werden besser
(bloombergview.com, Noah Smith, englisch)
Wann kommt es zum nächsten Konjunktureinbruch? In der Vergangenheit konnten Ökonomen diese Frage in der Regel erst dann zuverlässig beantworten, wenn es bereits zu spät war, etwas gegen die Rezession zu unternehmen. Doch die Modelle der Wirtschaftsforscher werden offenbar besser. Mit einem Blick auf die Kreditmärkte glauben Ökonomen der US-Notenbank, deutlich zielsicherere Prognosen bereits Jahre im Voraus abgeben zu können.

2. Die Rufe nach einer Vermögensteuer werden lauter
(faz.net, Manfred Schäfers und Dietrich Creutzburg)
Wirtschaftsforscher sehen in der Wiedereinführung einer Vermögenssteuer die Möglichkeit, zweistellige Milliardenbeträge für den Fiskus zu erschließen. Bei einem Steuersatz von 1 bis 1,5 Prozent für Vermögensmillionäre wäre ein Steueraufkommen von 10 bis 20 Milliarden Euro möglich, analysiert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Allerdings bestehe die Gefahr, dass nach der Einführung der Steuer Vermögenswerte ins Ausland verlagert werden könnten.

3. Warum horten Firmen so viel Geld?
(nytimes.com, Adam Davidson, englisch)
Über fehlendes Geld können sich amerikanische Firmen nicht beklagen: Gemeinsam haben sie derzeit 1,9 Billionen Dollar Cash auf dem Konto liegen. Das ist ausgerechnet in einer Zeit niedriger Zinsen so viel wie noch nie und überrascht auf den ersten Blick – schließlich könnten die meisten Unternehmen mehr verdienen, würden sie das Geld in neue Projekte stecken. Für ihre Zurückhaltung gibt es aber gute Gründe.

4. Am Sterbebett des Kapitalismus
(zeit.de, Lenz Jacobsen)
Kapitalismuskritik scheint derzeit gefragt zu sein: 2.000 Besucher wollen sich in Köln in einem Veranstaltungsraum mit lediglich ein paar Hundert Sitzen anhören, wie der Soziologe Wolfgang Streeck und die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht zu einem neuen Wirtschaftssystem aufrufen. Doch bei der Frage nach einer konkreten Alternative zur Marktwirtschaft gibt es nur ein Achselzucken.

5. Die Fed sucht nach Sündenböcken
(Ludwig von Mises Institut, C. Jay Engel)
Der Ölpreis fällt und die Wirtschaftswelt ist in Aufregung: Mehrere Medien beschrieben den Preissturz an den Rohstoffmärkten als den Auslöser neuer Konjunkturprobleme. Für C. Jay Engel sind die Tiefstpreise beim Öl aber nur ein Symptom. Auch die Nachfrageschwäche in China hält er nicht für den eigentlichen Grund der Turbulenzen. Stattdessen sieht er Notenbanker als die Hauptschuldigen.

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