Ordnungspolitik

5 vor 10: Fed, Glück, Ungleichheit, Gehälter, Milliardäre

Heute in den Linktipps: Verwirrende Signale von der amerikanischen Notenbank, neue Erkenntnisse zum Glück und Streit um die Frage, was Ungleichheit für das Wirtschaftswachstum bedeutet. Außerdem geht es um die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern und den Absturz der Milliardäre.


1. Janet Yellens leise, verwirrende Töne
(handelsblatt.com, Frank Wiebe)
Die Abkehr von der lockeren Geldpolitik ist in den Vereinigten Staaten nicht mehr ganz so eindeutig, wie es noch vor ein paar Monaten schien. Gouverneure der Notenbank Fed erwarten für dieses Jahr nur noch zwei Zinserhöhungen. Im Dezember gingen sie noch von vier aus. Janet Yellen legt kein klares Bekenntnis ab. “Sie hält sich alles offen und geht stur nach dem Verlauf der wirtschaftlichen Daten vor”, schreibt Frank Wiebe.  “Damit lässt sie die Investoren aber im Ungewissen, wie es weiter geht.”

2. Die Dänen sind am glücklichsten
(qz.com, Frida Garza, englisch)
Geld allein ist nicht alles: Dass die Höhe des Pro-Kopf-Einkommens nur bedingt Auskunft über den Wohlstand einer Gesellschaft gibt, ist unter Ökonomen weitgehend unumstritten. Ein Index der Vereinten Nationen bezieht daher auch Gesundheit, Lebenserwartung und Freiheiten ein, um eine Liste der Länder mit den glücklichsten Einwohnern zu ermitteln. Die Schweiz, die noch im vergangenen Jahr an der Spitze stand, muss sich dieses Mal geschlagen geben.

3. Schadet Ungleichheit dem Wachstum?
(plus.faz.net, Johannes Pennekamp)
Laut dem Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, kostet Ungleichheit die Wirtschaft viel Geld. Unter Berufung auf OECD-Zahlen behauptet er, dass die deutsche Wirtschaftsleistung unter steigender Einkommensungleichheit stark gelitten hat. Doch die Aussage des Wirtschaftsforschers ist nicht unumstritten. Mehrere seiner Kollegen widersprechen.

4. Verdienen Frauen wirklich weniger?
(businessinsider.de, Jim Edwards, englisch)
Eine Personalberatungsfirma macht mit einer sensationellen Zahl Schlagzeilen: Frauen verdienen angeblich während ihres Arbeitslebens 400.000 Dollar weniger als Männer. Jim Edwards hat sich die Studie genauer angesehen. Er kommt zur Auffassung, dass der angeführte Wert deutlich übertrieben ist. Außerdem geht er der Frage nach, weshalb Frauen weniger verdienen. Mit Diskriminierung haben die Diskrepanzen aus seiner Sicht nichts zu tun.

5. Das Märchen vom ewig wachsenden Reichtum
(welt.de, Olaf Gersemann und Martin Greive)
Es ist eine pauschale Behauptung, die oft wiederholt wird: Die Reichen werden immer reicher. Bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich, dass das so nicht ganz stimmt. Um das herauszufinden genügt bereits ein Blick auf die “Forbes”-Liste der Milliardäre. Mehr als 200 Superreiche, die noch im vergangenen Jahr auf der Liste standen, sind inzwischen zu arm dafür.

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