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5 vor 10: Wachstum, Frankreich, Bargeld, Flüchtlinge, Kuba

Ist die Zeit des Wirtschaftswachstums bald vorbei? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Linktipps am Freitag. Außerdem geht es um die Arbeitsmarktreform in Frankreich, den Abschied von Hans-Werner Sinn, die Arbeitslosigkeit von Flüchtlingen und Kubas Chance auf mehr Wohlstand.


1. Das Ende des Traums vom ewig wachsenden Wohlstand
(welt.de, Tina Kaiser)
Seit einem halben Jahrhundert erforscht der Ökonom Robert Gordon das Wachstum von Volkswirtschaften. Er blickt zurück auf 200 Jahre der Industrialisierung, die der Menschheit einen kräftigen Wohlstandsgewinn brachten. Doch Gordon ist überzeugt, dass diese Phase der Geschichte zu Ende geht. Tina Kaiser fasst seine Thesen zusammen: “Die Zeiten des kräftigen Wirtschaftswachstums sind für die USA und andere führende Industrieländer vorbei.”

2. Hollande treibt Franzosen auf die Straße
(handelsblatt.com, Thomas Hanke)
Hunderte Kilometer lange Staus, erhebliche Einschränkungen im Bahn- und Flugverkehr: Mit Streiks machen viele Franzosen gegen eine Arbeitsmarktreform mobil, die Präsident François Hollande kommende Woche durch das Parlament bringen will. Mit flexibleren Regelungen etwa beim Kündigungsschutz versucht er, die hohe Arbeitslosigkeit zu senken. An dem Vorhaben haben aber auch Ökonomen Zweifel.

3. Sinn will den 500er behalten
(n-tv.de)
Hans-Werner Sinn hatte gestern seinen letzten Arbeitstag als Chef des Münchener ifo Instituts. Der bekannteste deutsche Wirtschaftsforscher, der nun den Ruhestand antritt, nutzte seinen Abschied, um noch einmal für seine Positionen zu trommeln: Er wetterte gegen die Politik der Niedrigzinsen, die geplante Obergrenze für Bargeldzahlungen und warnte eindringlich vor einer Abschaffung des 500-Euro-Geldscheins.

4. Flüchtlingsfragen
(faz.net, Sven Astheimer)
Der deutsche Arbeitsmarkt entwickelt sich gut, dennoch steigt die Zahl der arbeitslosen Flüchtlinge an. Die offiziellen Zahlen zeigen nur das halbe Bild: Aus formalen Gründen sind viele Asylbewerber in der Statistik nicht enthalten. Sven Astheimer sieht die Politik gefragt: Sie müsse sich “Gedanken darüber machen, was mit denen geschehen soll, für die der Sprung auch trotz hoher Motivation zu groß sein wird”, schreibt er. “Zudem brauchen Arbeitgeber die Gewissheit, dass sie einen Flüchtling während seiner Ausbildung und danach als Fachkraft auch behalten dürfen.”

5. Kann Kuba jemals wohlhabend werden?
(mises.org, Ryan McMaken, englisch)
Kuba gehört zu den wenigen Ländern, die noch von einer kommunistischen Regierung geführt werden. Mit der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu den Vereinigten Staaten öffnet sich das Land aber auch wirtschaftlich. Die Eliten hätten erkannt, dass Kuba so produktiver werden könne, kommentiert Ryan McMaken. Dass die Heimat der Castro-Brüder aber eine Kehrtwende hin zur Marktwirtschaft vollziehen werden, ist aus seiner Sicht nicht zu erwarten. Ein schneller wirtschaftlicher Aufstieg bleibe den Kubanern somit wohl verwehrt.

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