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5 vor 10: Briefkastenfirmen, Fed, China, Ökonomie, Eis

Heute in den Linktipps: Briefkastenfirmen müssen nicht unbedingt böse sein, Chinas Bosse geraten durch die Panama Papers in den Fokus und die Fed ist gespalten. Außerdem: Warum die Fixierung auf Mathematik in der Ökonomie gefährlich ist und sich die Führungsriege eines japanischen Eisherstellers vor den Kunden verneigt.


1. Warum Briefkastenfirmen auch einen legalen Zweck haben können
(faz.net, Hendrik Wieduwilt, Joachim Jahn, Manfred Schäfers)
Nicht erst seit den Panama Papers gelten Briefkastenfirmen als Übel. Doch manchmal haben sie einen rechtlich vollkommen einwandfreien Hintergrund: Mit ihrer Hilfe kann berechtigterweise eine Doppelbesteuerung verhindert werden. Firmen nutzen Briefkastenfirmen außerdem oft, um Investionspläne vor der Konkurrenz geheim zu halten.

2. Die gespaltene Notenbank
(handelsblatt.com, Astrid Dörner)
Ein am Mittwoch veröffentlichtes Protokoll der Fed zeigt: Die Notenbanker in den Vereinigten Staaten sind zerstritten. Einige Mitglieder des Zinsausschusses würden lieber früher als später die Geldpolitik straffen. Die Uneinigkeit macht es äußerst schwierig, die nächsten Schritte der Fed zu prognostizieren.

3. Treibjagd auf die Bosse
(manager-magazin.de, Wolfgang Hirn)
Chinas Führung treibt ihre Antikorruptions-Kampagne voran:  Allein 2015 wurden 282.000 Offizielle bestraft, davon 200.000 niedere Beamte und 80.000 Chefbürokraten sowie Bosse der Staatskonzerne, schreibt Wolfgang Hirn. Verschont blieb bisher der Machtzirkel um Präsident Xi Jinping. Doch in den Panama Papers stehen auch Namen, die mit dem Staatschef in Verbindung stehen sollen.

4. Ist Ökonomie so unwissenschaftlich wie Astrologie?
(aeon.co, lan Jay Levinovitz, englisch)
Der Philosoph und Religionswissenschaftler lan Jay Levinovitz geht mit der Ökonomie hart ins Gericht: Mit ihrer Fokussierung auf mathematische Modelle sei sie mittlerweile kaum wissenschaftlicher als Astrologie – und ihre Prognosen seien genauso schlecht. Wirtschaftswissenschaftler müssten lernen, dass sich die soziale Realität nicht vollständig mit Mathematik beschreiben lässt.

5. Japanischer Eishersteller entschuldigt sich für höheren Preis
(qz.com, Anne Quito, englisch)
Regierung und Notenbank von Japan versuchen seit Jahren, die Inflation im Land anzurkurbeln – mit bescheidenem Erfolg; die Teuerung bleibt niedrig. Umso unangenehmer ist es für eine Firma, wenn sie doch eine Preiserhöung verkünden muss. Ein Eishersteller muss jetzt erstmals seit 25 Jahren mehr verlangen – und die Führungsriege verneigt sich in einem TV-Spot vor den Kunden.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

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