Empirische Studien, in denen Wirtschaftsvertreter seit Beginn des Bologna-Prozesses zur Akzeptanz von Bachelor und Master befragt worden sind, belegen aber: Die neuen Studienabschlüsse werden weitgehend unterstützt. Als Vorteile gegenüber den klassischen Diplomstudiengängen sehen die Unternehmen vor allem kürzere Studienzeiten und eine größere Praxisorientierung.
Studenten kritisieren außerdem einen zu eng gesteckten Studienplan. Der Einwand ist nicht ganz unbegründet. Immerhin liegt die Quote der Studienabbrecher bei den Bachelor- und Masterstudenten neun Prozentpunkte über dem Gesamtdurchschnitt. Andererseits wird vielfach angenommen, der Bachelor-Abschluss müsse unbedingt in sechs Semestern erreicht werden. Die Bologna-Reform ist dagegen viel flexibler konzipiert. Möglich ist eben auch ein Studium in sieben oder acht Semestern. Dadurch würde zwar das durchschnittliche Alter der Absolventen wieder etwas ansteigen, es entstünde jedoch mehr Zeit für Praxisphasen und Auslandsaufenthalte.
90 Prozent der befragten Firmen bewerten die höhere Praxisorientierung positiv. Und doch halten die Unternehmen den Anteil der praktischen Tätigkeiten während des Studiums noch immer für zu gering. Es lohnt sich also, Zeit für Studium und Praxiserfahrung zu nutzen.